Mittwoch, 27. Juni 2007

stau-gedanken

mir ist heute auf dem heimweg in unserem nachbarort ein haus aufgefallen (es war stau, kreuzung blockiert, ich harrte der dinge die da kommen würden). es war nicht so sehr das haus an sich, mit der giebelseite zur strasse stehend, architekurmässig ein bürgerhaus "frühes alles mögliche", erbaut ende des 19. jahrhunderts, es war eine schrifttafel über dem eingang, die meine aufmerksamkeit auf sich zog, die besagt:
"Wenn dieses Haus so lange steht
bis daß der Neid der Welt vergeht,
dann steht es eine lange Zeit,
dann steht es noch in Ewigkeit."
ich finde es ziemlich traurig, so einen spruch für sein haus sprechen zu lassen. wenn er auch viel wahrheit enthält, so zeugt er doch von verdrossenheit und pessimismus. ich denke mir, die erbauer des hauses haben leidvoll den neid ihrer mitmenschen erfahren, so sehr, dass er in ihre lebensmitte gerückt ist - und sie haben es zugelassen.
meine eigener spruch zu diesem thema geht so:
"Mitleid bekommt man geschenkt,
Neid muss man sich verdienen."

hier schwingt nicht so viel enttäuschung mit, dafür um so mehr härte.
wenn auch beide sätze in unserer welt wahr sind, so sind sie ganz sicher keine erstrebenswerte lebensbasis.
ich selber möchte vielmehr lernen
"liebe deinen Nächsten wie dich selbst"
an den giebel meines lebenshauses zu schreiben.

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