Montag, 27. August 2012

Das ist alles ist relativ

Heute kurz vor Mittag habe ich erfahren, dass der Chef aus meiner Firma, der sich um die Fortsetzung meines jetzigen Arbeitsplatzarrangements kümmern wollte (ich berichtete), sich wohl nun doch nicht darum kümmert. Und zwar ohne irgend jemand darüber zu informiren oder die Angelegenheit zu delegieren. Er ist schlicht und einfach auf unbestimmte Zeit im Ausland...
Heisst das jetzt, mein Vertrag wird demnächst doch gekündigt? Wahrscheinlich schon, jedenfalls wird derzeit nichts dagegen unternommen.
Ich ward eswegen sehr bedrückt, hatte ziemlich Mühe, den Rest des Tages meine Arbeit nicht leiden zu lassen. Am liebsten hätte ich alles hingeworfen.
Müde, traurig und enttäuscht fuhr ich nach Hause.
Dort angekommen fiel mir ein, dass die Frau eines langjährigen Kollegen Geburtstag hat. Wir kennen uns schon viele viele Jahre und hatten immer losen Kontakt. Und natürlich rief ich sie gleich an, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren, in der Annahme sie würde mir ihrem Mann abends ausgehen.
Aber dann verlief das Gespräch plötzlich völlig anders, als gedacht.
Ihr geht es gesundheitlich so schlecht. Vor ein paar Monaten waren es nur Rückenschmerzen, doch inzwischen ist eine schwere Osteoporose festgestellt worden. Mehrere Rückenwirbel sind eingebrochen oder Teile abgebrochen. Sie kann weder Fahrrad fahren, noch wandern, muss ständig ein Korsett tragen, Schmerzmittel nehmen. Dazu kommt natürlich die Sorge, wie schlimm wird es noch und die Resignation, weil zerstörte Knochen nicht wiederherstellbar sind.
So redeten wir eine Weile. Ich war sehr betroffen, eben weil ich sie sonst aktiv und zuversichtlich kenne. Sie tut mir so leid.
Der Jammer über meine Arbeitssituation war nach dem Gespräch wie weggeblasen, schien mir so nichtig. Mir wurde wieder bewusst, wie viel es in meinem Leben gibt, wofür ich dankbar sein darf und es auch bin.

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