Seit meiner Rücken-OP im letzten Jahr befinde ich mich immer noch in der Wiedereinstiegsphase was Hausarbeit betrifft. Und ich bin so froh (das ist die Untertreibung des Jahres), dass mein Mann ohne mit der Wimper zu zucken alles übernimmt, was ich nicht oder noch nicht bewältigen kann.
So hat er auch seit letzten Oktober bei jeder einzelnen Putzerei das Staubsaugen und Wischen der Fussböden übernommen.
Dabei fand ich es mehr und mehr eine Zumutung für ihn, freitags, wenn er abends nach sieben von der Arbeit kommt, noch über die Böden wedeln zu müssen. Oder samstags, wenn es ihn eigentlich in den Garten zieht, wo er ja auch das meiste der anfallenden Arbeiten übernimmt.
Und ich fühle mich ja nicht wirklich krank. Leider bin ich nicht schmerzfrei, dennoch spüre ich, dass ich mehr und mehr wieder zu Kräften komme. Und ich dachte mir: kochen kann ich, spazieren und wandern kann ich, staubwischen geht wieder, tanzen konnte ich auch schon wieder (Jubel), sogar Fenster habe ich schon geputzt - also war es mein erklärtes Ziel, auch den Part der Bodenwischrei wieder zu übernehmen, wenigstens mal zu probieren.
Und heute war der Tag, wo ich fand, es vor sich herzuschieben bringt nichts - ran an den Speck!
Ein bisschen Bammel hatte ich vor dem Verdrehen beim Wischen, aber wie ich so darüber nachdachte, fiel mir plötzlich mein Korsett wieder ein. Das Korsett, das nach der OP viele Wochen meinen Rücken gestützt und geschützt hatte. Na, das könnte ja auch heute meinen Rücken stützen...
Also das Teil angelegt und losgewirtschaftet, und der Trick erwies sich als genial. Das Staubsaugen und Wischen war zwar sehr anstrengend, ging auch nicht ohne Pause, aber mein Rücken war fest umwickelt. Es ist gelungen.
Zwar muss ich mich jetzt erst mal schön glatt auf mein Sofa verfügen, es schmerzt einfach auch vor Anstrengung, aber mir geht es grossartig.
Samstag, 28. September 2013
Trick 17 - mit Selbstüberlistung
Donnerstag, 26. September 2013
Mal ganz was Neues....
In der einen oder anderen Bildergalerie war ich schon. Auch schon mal zu einer Vernissage, bei der ein Maler seine neuesten Gemälde präsentiert hat.
Heute aber war ich zu einer ganz neuen Art von Präsentatation, nämlich zu einer Schokoladen-Vernissage.
Eine Kollegin, die den Maitre Schokolatier persönlich kennt, hatte mich und noch andere Naschkatzen aus unserem Büro dazu miteingeladen. Und tatsächlich fand das Ganze in einer echten Bildergalerie statt.
Sehr interressant, kreativ und wirklich absolut lecker, die Schokolde und die Pralinchen, die dort vorgestellt wurden. Wir wünschen der Schokoladenmanufaktur Rehmann einen superguten Start und reichlich Kundschaft....
Ausserdem neu war für mich das Stadtviertel, in dem sich die Galerie befindet. Ich wusste gar nicht, wie schön der Teil Spalenberg, Spalenvorstadt und Spalentor in Basel ist. Wunderschön urig die Häuser, Treppen und Gässchen, und die Lädchen so originell und mit viel Liebe geschmückt.
Ich war zu Fuss da und so froh drüber, denn meinen Rückweg zum Auto habe ich gleich noch ein bisschen ausgedehnt, um mir diesen Teil von Basel ein bisschen näher anzusehen.
Ich war begeistert. 22 Jahre wohne ich hier und dann sowas...
Mittwoch, 25. September 2013
Stille...Muße...Nichtstun....WICHTIG
"Ich haben mich oft gefragt, ob nicht gerade die Tage die wir gezwungen sind, müßig zu sein, diejenigen sind, die wir in tiefster Tätigkeit verbringen?
Ob nicht unser Handeln selbst, wenn es später kommt, nur der letzte Nachklang einer großen Bewegung ist, die in untätigen Tagen in uns geschieht?
Jedenfalls ist es sehr wichtig, mit Vertrauen müßig zu sein, mit Hingabe, womöglich mit Freude."
Rainer Maria Rilke
Montag, 23. September 2013
Deutschland-Tournee
In den letzten 10 Tagen haben wir eine kleine Rundreise durch Deutschland unternommen, haben in 3 verschiedenen Hotels logiert und jede Menge Verwandte, Freunde, Bekannte und frühere Kollegen getroffen, und zwar nicht zufällig.
Zuerst haben wir uns mit unseren Geschwistern im Harz getroffen, dann mit Freunden in Leipzig und letzten Samstag mit unseren früheren Kollegen in Grimma. Dabei und zwischendrin haben wir eine Brockenwanderung (mit ohne Sicht) unternommen, uns die schöne Stadt Goslar angesehen, die Hermanns- und die Baumannshöhle mit ihren wunderbaren Tropfsteingebilden besucht, ausserdem in Wernigerode und Quedlinburg einen Stop eingelegt. Zwischendurch haben wir noch eine betagte Tante meines Mannes in Barenthin besucht.
Ganz fasziniert war ich von Leipzig. Schon zu meiner Studienzeit habe ich Leipzig ins Herz geschlossen, aber jetzt, nach unendlich vielen Bauarbeiten und Restaurierungen finde ich sie nochmal so schön. Und doch ist vieles wiedererkennbar...Wir sind durch die vielen Passagen flaniert, haben natürlich die Nikolaikirche besucht, die Thomaskirche, sind über den Brühl spaziert...ach ich könnte richtig schwärmen...
Und auch wenn wir kaum einen Tag mal allein für uns hatten, waren unsere Treffen jedes für sich sehr schön. Wir haben viel erzählt, und ausgetauscht, Neues erfahren, miteinander gelacht und einfach das Wiedersehen jeweils sehr genossen.
Sonntag, 22. September 2013
Haben wir die Wahl?
Eigentlich fühle ich mich nicht nur "wahlberechtigt" sondern auch verpflichtet, bei Wahlen meine Stimme abzugeben, mit zu entscheiden, wer künftig unser Land wie regieren soll.
Dieses Jahr sind wir ja nicht Zuhause, also habe ich per Briefwahl meine Stimme abgegeben.
Da lese ich plötzlich bei einem Spaziergang durch Grimma in einem Schaufenster ein selbstgemaltes Plakat mit dem Satz von Rosa Luxemburg:
"Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten."
Und mich beschleicht der Verdacht, dass dieser Satz auch hundert Jahre danach immer noch stimmt....
Sonntag, 15. September 2013
Erstens kommt es anders...
...und zweitens als man denkt....
Heute vor 10 Jahren war mein erster Arbeitstag in der Firma, in die mich meine Firma entsandt hat.
Für drei Monate sollte ich dorthin "ausgeliehen" werden. Nur solange, bis in meinem Homeoffice mein nächstes Projekt beginnt, was für Januar 2004 geplant war.
Das Projekt startete auch wie geplant, aber ohne mich.
Was war ich damals sauer und hatte Heimweh nach meinem "alten" Projektteam.
Aber die neue Firma, die mich als Fremdmitarbeiterin engagiert hatte, ließ mich nicht gehen und mein Chef redete mir zu, daß ich bleiben müsse.
Heute bin ich sehr froh darüber. Mein Homeoffice hat inzwischen Namen, Chef und Stadt gewechselt. Die Zeiten darin sind sehr wechselvoll geworden.
Ich aber fühle mich inzwischen als "Dauerleihgabe" sehr wohl. Habe mich in die damals neuen Arbeitsgebiete gut eingefunden und könnte es mir nun gar nicht besser denken.
Staunen muss ich nur, dass darüber wirklich schon 10 Jahre vergangen sind - unfassbar.
Donnerstag, 12. September 2013
Neshumele / einmal gesegnet - für immer gesegnet
"Wenn Rachel Remen Freitags nach der Schule zu ihrem Großvater kam, dann hatte der in der Küche schon den Tisch gedeckt. Was dann geschah, erzählt sie in ihren Lebenserinnerungen.
Wenn sie ihren Tee getrunken hatten, zündete ihr Opa immer zwei Kerzen an und wechselte auf Hebräisch einige Worte mit Gott. Rachel wartete geduldig, denn sie wusste: jetzt kommt gleich der beste Teil der Woche!
Wenn ihr Opa nämlich fertig war mit seinem Gebet, dann wandte er sich zu ihr und sagte: „Komm her, Neshumele - meine geliebte kleine Seele!" Und dann legte er ihr sanft seine Hände auf den Kopf und dankte Gott dafür, dass es sie gab. Danach sprach er zu Gott davon, mit welchen Dingen seine Enkelin sich im Verlauf der Woche herumgeschlagen hatte. Wenn sie etwas angestellt hatte, dann lobte er, dass sie die Wahrheit gesagt hatte. Wenn ihr etwas misslungen war, dann sprach er davon, wie sehr sie sich bemüht hatte. Und dann gab er ihr seinen Segen und bat Gott, gut auf sie aufzupassen.
Diese kurzen Momente bei ihrem Großvater waren für Rachel die einzige Zeit, in der sie sich ganz zufrieden und mit sich im Reinen fühlte. Zuhause war sie das nie. Da war es nie genug. Wenn sie in einer Klassenarbeit 98 von 100 Punkten hatte, fragte ihr Vater: „Und was ist mit den restlichen zwei Punkten?" Aber für ihren Großvater spielten die zwei Punkte keine Rolle. Für ihn war es genug, dass sie da war. Und wenn sie bei ihm war, dann spürte sie ganz tief im Herzen, dass er Recht hatte.
Rachels Großvater starb, als sie sieben Jahre alt war. Zuerst, schreibt die erwachsene Frau, hatte Rachel Angst, dass sie ohne die wöchentliche Begegnung mit ihm nie mehr spüren könnte, dass sie ein ganz besonderer Mensch ist. Aber mit der Zeit merkte sie, dass sie gelernt hatte, sich durch die Augen ihres Großvaters zu sehen. Denn: Einmal gesegnet sein, heißt: für immer gesegnet zu sein.
Viele Jahre später, längst schon eine erwachsene Frau, erzählte Rachel ihrer Mutter von den Segnungen ihres Großvaters und was sie ihr bedeutet hatten. Da lächelte die Mutter traurig und sagte zu ihr: „Ich habe dich an jedem Tag deines Lebens gesegnet, Rachel. Ich habe nur nicht die Weisheit besessen, es laut auszusprechen."
Ich würde das gerne von Rachel Remens Großvater lernen! Und auf jeden Fall gleich damit anfangen:
Gottes Segen sei bei Ihnen an diesem Tag und an allen Tagen Ihres Lebens, denn auch Sie sind ein ganz besonderer Mensch und ein Neshumele - eine von Gott geliebte Seele."
Sabine Drecoll / SWR1-Radio "Anstöße"
Dienstag, 10. September 2013
Bleiberecht
In der Hausgemeinschaft gab es nun Besorgnis, jemand, der den Bürgersteig entlangläuft, könnte aufgrund der Unebenheit stolpern, sich verletzen und von der Hausgemeinschaft Schadenersatz fordern und unsere Versicherung könnte sich weigern zu zahlen, weil ja die Wurzeln des Baumes nicht hätten sein dürfen....
Denn der hatte DIE Lösung: Bürgersteig öffnen - die entsprechenden Wurzeln unter den Bäumen kappen, Wurzelschutzfolie einlegen, Bürgersteig schliessen, Baumkronen verschneiden.
Auf diese Weise kommen die Wurzeln dem Bürgersteig nicht mehr in die Quere und die Bäume dürfen trotzdem bleiben.
Wir Baumfans waren sehr erfreut und sehr erleichtert, die Unfallbefürchter ebenso zufrieden.
Und immer, wenn mich meine Spazierrunde an den Bäumen vorbeiführt, flüstere ich ihnen zu: "Ihr dürft bleiben."
Montag, 9. September 2013
Eine Mottebiene in Paris
Unsere Tochter ist mal wieder ausländisch unterwegs.
Diesmal begleitet sie eine Professorin ihrer Uni in Japan als Assistentin zu
einem Kongress nach Paris.
Gestern spätabends ist sie mit dem Fernbus
losgefahren und war heute Morgen gut in der französischen Hauptstadt angekommen,
wie sie in einer kurzen Mail aus dem Hotel schreibt.
Obwohl sie in den letzten Jahren wirklich viel und
weit verreist und auch schon ganz schön erwachsen geworden ist, freu ich mich,
zu lesen, dass es ihr gut geht. Na ja, einmal Mami – immer Mami…
Sonntag, 8. September 2013
Einfach schön, so ein Nachmittag in Familie
Auf den Tag genau 15 Monate alt ist sie heute, unsere
kleine Enkeltochter.
Zwei Wochen haben wir sie nicht gesehen, und mir scheint,
sie ist schon wieder ein Stück gewachsen.
Und wie fix sie inzwischen laufen
kann…und Pflaumenkuchen essen wie eine Grosse und Ball spielen und
Bilderbücher anschauen…. Ne wirklich, ein Baby ist sie nicht mehr…. und einfach zum
Knuddeln.
Samstag, 7. September 2013
Ausflug
Die Abteilung in der ich arbeite war gestern Nachmittag zu einem gemeinsamen Ausflug eingeladen. Allerdings geflogen sind wir zum Glück nicht.
Mit dem Bus ging es nach Wieden ins Besucherbergwerk Finstergrund.
Mit der Grubenbahn ging es 500 Meter in den Stollen hinein und von dort aus zu Fuss einen Rundgang entlang mehrerer Stollen in denen Fluss- und Schwerspat abgebaut wurde.
Ein ehemaliger Bergmann führte uns und erläuterte die Arbeit im Berg, den Arbeitsalltag der Bergleute und die Gesteinsformationen. Sehr eindrucksvoll, das Gehörte, der Berg "von innen" grandios anzuschauen und duchlöchert wie ein Schweizer Käse. Einzig die Temperatur machte uns arg zu schaffen. Wir waren an Sommer gewöhnt, mittags waren bestimmt 30°C - im Berg aber herrschen das ganze Jahr über 8°C! Und die Führung dauerte über eine Stunde....
Danach gab es ein zünftiges Schwarzwälder Vesper später sogar noch selbstgebackenen Kuchen - beides oberlecker und als es spätabends wieder nach Hause ging war die Kälte fast schon wieder vergessen.
Mittwoch, 4. September 2013
Erntefest
Unser Garten ist wirklich ein Geschenk.
Auch wenn das
Unkraut derzeit ganz schön Heimvorteil hat, weil ich nicht mehr gar so flott
und beweglich bin, haben wir doch grosse Freude an diesem Fleckchen Erde. Die
lange Trockenfase im Juli / August, in der wir verreist waren, hat nur eine
Gurkenpflanze und ein Tomatenstock überstanden, Zucchini hatten wir eh nur eine
Pflanze – aber diese drei versorgen uns nun mit herrlichen Früchten.
Von den
Tomatchen (Cocktailtomaten um genau zu sein), könnte ich richtig schwärmen, so
fruchtig, prall und süss sind die. Und Zucchini sind sogar mehr, als wir essen
können, da haben wir schon etliche verschenkt.