Samstag, 17. November 2012

abseits von Diagnosen und medizinischen Daten

Meinen Bericht über den Krankenhausaufenthalt und die Operation möchte ich beenden, in dem ich meine Dankbarkeit hier festhalte.
Denn bei all den Schmerzen und Ängsten, bei aller Verzweiflung, die mich immer wieder überschwemmt hat, bin ich doch dankbar.
Ich danke Gott, dass die Operation ohne Komplikationen verlaufen ist. Keine Entzündung im OP-Feld, keine Lähmung, kein Sehkraftverlust und was noch so alles hätte passieren können.
Ich danke den Ärzten im Loretto-Krankenhaus für ihr Engagement, mir zu helfen, für ihre Offenheit im Gespräch, für ihre Geduld. Bei jeder Visite erkundeten sie genauestens den Stand der Dinge und wie ich mich dabei fühle. Keine meiner Fragen blieb unbeantwortet und zwar ohne fachchinesisch und wurde mit Ausführlichkeit erläutert.
Mit grosser Hochachtung danke ich dem Pflegepersonal. Die Schwestern und Pfleger sausen den ganzen Tag durch die Gänge und Zimmer, aber nie vermittelten sie mir den Eindruck, sie hätten keine Zeit, oder verrichteten ihre Arbeit nur oberflächlich.
Wie oft musste ich klingeln! Mal, weil ich es vor Schmerzen nicht aushielt, mal, weil das Blutdruckmessgerät Alarm schlug, mal war die Infusionsnadel verrutscht etc...
Nie habe ich ein unfreundliches Wort von ihnen gehört oder Ungeduld gespürt. Oft kamen sie sogar zwischendurch mal nachschauen, ob alles i.O. ist, ob sie mir etwas Gutes tun könnten oder einfach nur, um ein bisschen zu erzählen. Diese Zuwendung, die Freundlichkeit haben mir sehr geholfen, haben mir die totale Abhängigkeit sehr erleichtert.
Mit grossem Dank denke ich auch an meine Verwandten und Kollegen.
Sie haben mich in diesen drei Wochen des Klinik-Aufenthaltes nicht allein gelassen. Die Kollegen meiner "Bürogasse" haben mir einen so schönen Blumenstrauss mit netten Grüssen ins Krankenhaus geschickt. Sie haben ganz oft angerufen, zwei meiner Kollegen haben mich sogar dort besucht. Mein Chef hat sich mehrfach telefonisch erkundigt, wie es mir geht und mir versichert, dass ich mir um meinen Arbeitzplatz keine Sorgen machen müsse, ich solle mir alle Zeit nehmen, die ich zum gesund werden brauche.
Meine Schwester rief jeden Tag an, für einen Besuch wohnt sie einfach zu weit weg.
Auch meine Kinder waren zu Besuch oder riefen an. Sogar meine Nichte hat mich mehrfach in der Klinik besucht.
All diese Aufmersamkeit hat mir sehr gut getan. Ich spürte, ich bin nicht allein, nicht abgeschrieben. Ich werde gebraucht und erwartet. Dieses Gefühl ist einfach so schön...
Mein ganz ganz besonderer und überaus herzlicher Dank gilt meinem Mann.
Wie er mich durch diese Zeit begleitet, getröstet und unterstützt und was er dabei selber getragen hat, ist kaum in Worte zu fassen. Jeden zweiten Abend war er nach Feierabend noch bei mir in Freiburg, hat alle organisatorischen Belange für mich geregelt, "Telefondienst" zu den Kindern und Verwandten gehalten und den ganzen Haushalt geschmissen. Von den Sorgen, die er um mich hatte, nicht zu reden. Sich so auf jemanden verlassen zu können, sich so geliebt zu fühlen, dieses Gefühl ist unbeschreiblich.
Und ich bin sooo dankbar dafür, dass ich das erleben durfte.

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