Dienstag, 19. August 2008

Was ist ein Wunder?

Da mein Mann heute unser Auto brauchte, hatte ich mich entschlossen, meine dienstägliche Joggingrunde sausen zu lassen und stattdessen vom Büro nach Hause zu laufen (8 km). Hab das schon ein paar Mal gemacht und freute mich darauf. Da Regen angesagt war, hatte ich Regenjacke und Schirm dabei und hoffte, es würde schon nicht unwetterartig werden.
Vormittags war auch noch schöne Sonne, aber kurz vor drei Uhr wurde es recht trüb draussen. Und auf einmal hatte ich an meinem Schreibtisch keine Ruhe mehr und dachte, ich muss jetzt los.
Also flink zusammengepackt, PC heruntergefahren und los gings. Erst mal nur bis vor die Hauptpforte, da stellte ich fest, dass es bereits leicht regnete. Na gut, nahm ich halt den Schirm.
Nach etwa 50 m begann es plötzlich sehr heftig zu regnen, aber da war ich gerade an einem Bürogebäude mit grossem vorspringenden Dach über dem Eingang. Dort stellte ich mich unter, wartete den Guss ab und war mir unschlüssig, ob ich nun weiter laufen oder vielleicht besser zum Bahnhof gehen und den Zug nehmen sollte. Schliesslich entschied ich mich, nachdem der heftige Regen nachgelassen hatte, für´s Laufen. Zwischendurch tröpfelte es mal und mal kam Wind auf, einige Male war auch erschreckender Gewitterdonner zu hören. Am bedrohlichsten aber war der Himmel - finster und mit dramatischen Wolken überzogen. Ab und zu beschlich mich die Angst, dass jeden Moment ein Unwetter loslegen könnte (was meine Schritt beschleunigte).
Aber seltsamerweise hielt es! Ganze eineinhalb Stunden! So schwarz der Himmel auch war, ich konnte die meiste Zeit ohne Schirm und ohne Jacke gehen und kam trocken und überfroh zu Hause an. Und staunte nicht schlecht, denn ich war noch keine drei Minuten in der Wohnung, da legte der Himmel mit einem Wolkenbruch los....es goss wie aus Kannen. Da hätten weder Schirm noch Regenjacke, nicht mal Gummistiefel etwas genutzt.
Dass ich trocken und trotzdem zu Fuss nach Hause kam, auch gerade noch rechtzeitig losgelaufen bin, ist für mich ein Wunder. Es ist wie ein Versprechen Gottes, der mir sagen will - schau, mir ist nichts unmöglich im Kleinen wie im Grossen, du kannst auf mich vertrauen...
Und den Regen nehme ich obendrein als Geschenk, begiesst er doch nun statt meiner die frisch gepflanzten Erdbeeren und den angesäten Rasen im Garten.

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