Dienstag, 26. Juni 2012

Eine wahre Geschichte

Meine Schwester hat in ihrem Krankenhaus wahrlich nicht immer leichten Dienst. Manchmal aber gibt es auch in so einem Haus Geschichten zum Schmunzeln:
Ein Oberarzt liess seinen Schrank, in dem seine Arztkleidung liegt, nach Dienstschluss offen, vergass auch, das Fenster zu schliessen und ging seiner Wege.
Diesen Umstand nutzte ein Rotschwänzchen auf der Suche nach einem Nistplatz und erkor ausgerechnet das Schrankfach mit der weissen Kleidung als sein neues Heim und begann umgehend, darauf ein Nest zu bauen.
Der Oberarzt staunte nicht schlecht, als er am nächsten Tag den kleinen Piepmatz emsig bei den Bauarbeiten im Schrank vorfand. Aber er spielte mit und vertrieb weder das kleine Rotschwänzchen noch meldete er den Vorfall dem Technischen Dienst des Krankenhauses, der das Nest sofort rigoros entfernt hätte. Im Gegenteil, seine Kleidung liess er dem kleinen Vogel als Nestunterlage und achtet seit dem immer darauf, dass sowohl Schrank als auch Fenster ein wenig offen stehen. Wenn die Reiniungsfrau sich ihm gegenüber wundert, dass in seinem Zimmer immer Stroh- oder Grashalme herumlägen, überhört er das geflissentlich. Inzwischen liegen schon sechs Eier im Nest und Madame Piepmatz brütet ganz ungerührt, auch wenn sich jemand im Zimmer aufhält. Manchmal setzt sie sich auch auf einen Kleiderbügel und sieht dem Arzt bei seinen Schreibtischarbeiten zu.
Nun sind natürlich alle „Insider“ gespannt, wie die Geschichte weitergeht, wenn die Kleinen erst einmal geschlüpft sind….
Und die Moral von der Geschicht:
Wenn ein Oberarzt einen Vogel hat, spricht das manchmal sehr für ihn.
(foto: pixelio.de)

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