Für die Nachsorge im Freiburger Krankenhaus bezüglich meiner OP brauche ich einen "mitbehandelnden Orthopäden". Da ich zu dem Orthopäden, der mir zweieinhalb Jahre lang nichts als Schmerzmittel und die Beschwörung, dass alles ganz von allein wieder gut würde, verordnet hat, nie wieder gehen wede, habe ich mir einen "Neuen" gesucht. Ein niedergelassener Orthopäde direkt in der Klinik, in der ich operiert wurde. Heute war dort mein erster Termin.
Jawohl, sehr gerne würde er in meinem Fall der Mitbehandelnde Orthopäde. Ganz unkompliziert stellte er mir die Überweisung für die Klinik aus, die ich für nächste Woche zur Nachuntersuchung brauche. Soweit alles gut.
Doch er schien nicht in Eile und war in Plauderlaune. Ganz nonchalant blätterte er in den Klinikbefunden, die ich mitgebracht hatte und kam somit auch zu einem Röntgenbild, das meine Wirbelsäule vor der OP darstellte. Er stockte abrupt und fragte ganz ungeniert: "Wie kommen Sie denn zu so einer Wirbelsäule? Die Skoliose sieht ja aus wie bei einer Neunzigjährigen!" Ich fühlte mich genötigt zu betonen, dass ich nie geraucht und immer Sport getrieben habe... Weiter meinte er, für eine Wirbelsäulenoperation sei ich ja wirklich noch seeehr jung. Wieder fühlte ich mich in der Defensive, fragte ihn, ob er bei dem Befund von einer OP abgeraten hätte.
Nein, bei dieser Stenose und bei dem Zustand von L4/L5 war eine OP nicht zu vermeiden. Allerdings....er wundere sich schon sehr, dass gleich sieben Wirbel miteinander versteift worden sind. Er hätte für eine Minimalversteifung plädiert und nicht gleich den ganzen Skoliosebogen ausgeglichen....
Ich fragte ihn frei heraus, ob er der Meinung war, dass die OP unnötigerweise so weit ausgedeht worden ist? Nun ja, dass könne er anhand nur eines Röntgenbildes natürlich nicht so sagen aber er findet, eine Minimalversteifung wäre besser gewesen, selbst unter der Berücksichtigung, dass die Skoliose dann weitergegangen wäre. Dann hätte ich eben in einigen Jahren nochmal operiert werden müssen. So aber seien Fakten geschaffen worden (Versteifung), mit denen ich nicht so leicht klarkommen würde. Ausserdem könne niemand sagen, wie lange so viel Titan im Körper verbleiben könne.
Na klasse! Ich wollte nur noch raus. Das Gesundwerden ist ohnehin schon schwer genug, wobei ich inzwischen gelernt habe, dass "gesund" ein relativer Begriff ist.
Dass die Wirbelversteifung ein grosses Handycap im Alltag darstellt, wusste ich schon. Dass er sie ohne nähere Prüfung als unnötig hinstellt, macht es nicht gerade leicht, sie zu akzeptieren.
Auf der Heimfahrt von Freiburg war ich dermassen niedergeschlagen, dass ich kein Wort mehr sagen konnte.
Wie wird es sein, wenn ich nächste Woche in der Reha-Klinik ähnlich niederschmetternde Prognosen erhalte? Ich hätte jetzt gerne ein Mauseloch in das ich mich verkriechen kann....
Donnerstag, 31. Januar 2013
Einfach mau
Montag, 28. Januar 2013
39L
Mittwoch, 23. Januar 2013
Medizin der anderen Art
Ich war heute meine "Bürogasse" besuchen. Schön, zur Arbeit zu gehen nur, um die Kollegen mal wiederzusehen (na ja, und um ein Attest vom Arzt abzugeben, der einen höhenverstellbaren Schreibtisch empfiehlt).
Schön, alle mal wiederzusehen. Und wie nett wurde ich empfangen, das war echt rührend.
An meinem Arbeitsplatz wurde mir bewusst, mir fehlt der Büroalltag, ich freue mich sehr, wenn ich nach meiner Reha wieder arbeiten kann. Und die ganze Zeit als ich dort war, hatte ich gar keine Schmerzen...
Das denkt man gar nicht, dass so ein bisschen Büroluft auch Medizin sein kann :-).
Dienstag, 22. Januar 2013
Aus Kindern werden Leute
Kinder wie die Zeit vergeht....
Montag, 21. Januar 2013
Was es so alles gibt....
Neulich war ich im "Spiezeuglädeli" unseres Dorfes, um eine Geburtstagskarte für unsere Nichte zu kaufen. Die wird demnächst dreissig. Da sollte es schon eine besondere Karte sein, und in diesem Geschäft gibt es immer eine grosse Auswahl an Karten zu allen möglichen Ereignissen in allen Stilrichtungen, von witzig bis rührend, von schön bis skuril.
Was ich dann aber ausser einer super zur Nichte passenden Geburtstagskarte noch entdeckte, verschlug mir schlicht die Sprache.
Im Kartenträger mit den Glückwunschkarten zur Hochzeit und zur Taufe erblickte ich unvermittelt eine Karte (Glückwunschkarte?) mit einem Foto von einem Strand im Abendlicht, auf dem Fussspuren von leichten Meereswellen verwischt wurden. Der Titel der Karte lautete: "Zur Scheidung". Darunter stand noch ein Spruch, dass jedes Ende ja auch der Anfang einer glücklicheren Zukunft sein könnte...
Eine Karte zur Scheidung?! Ist die Mode der Beliebigkeit schon so weit, dass eine Scheidung ein Anlass ist, um jemandem eine Art Glückwunschkarte zu schreiben?
Irgendwie scheint mir die Karte zu signalisieren, dass in unserer Zeit und in unserer Gesellschaft das Wertegefüge immer mehr verschoben wird, dass eine Scheidung "normal" ist, quasi zum Leben gehört wie Hochzeit, Taufe oder Konfirmation.
Ich finde, eine Scheidung ist manchmal der einzige Ausweg für zwei Menschen, aber es ist eine traurige Angelegenheit zwischen diesen Beiden. Sicher brauchen sie in dieser Zeit Hilfe, Rat oder Trost. Aber eine Glückwunschkarte? Ich glaube nicht.
Sonntag, 20. Januar 2013
Winter
Nun ist es doch noch ein bisschen winterlich geworden.
In den letzten Tagen hat es geschneit, wie gepudert sehen Felder und Wiesen aus.
Letzte Nacht jedoch setzte schon wieder leichtes Tauwetter ein und verwandelte Strassen und Bürgersteige in spiegelglatte Rutschbahnen.
Die Verkehrsnachrichten im Radio bringen unentwegt Glatteiswarnungen und Berichte von Unfällen infolge von Eisregen.
Wie schön, wenn man die Wahl hat und nicht mit dem Auto unterwegs sein muss.
Aber einen Spaziergang haben mein Mann und ich doch gewagt. Ein bisschen frische Luft muss einfach sein. Und bei aller Unbill, die der Winter so mit sich bringt - die verschneite Landschaft spazierend zu erleben ist einfach schön.
Samstag, 19. Januar 2013
Achte auf deine Gedanken
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.
Aus dem Talmud
Freitag, 18. Januar 2013
Villa Federball
Aber es dauerte noch geraume Zeit, bis ein geeigneter sowohl fester als auch demontierbarer Unterbau für die Befestigung an der Balkonbrüstung erdacht, geplant und gebaut waren.
Doch nun ist die schicke Futtervilla installiert und, wie man sieht, bereits gut besucht.
Ich hab meine Freude an den putzigen Piepmätzen.
Donnerstag, 17. Januar 2013
noch mehr Computerspinnerei
Seit dem letzten Wochenende spinnt mein Laptop wieder einmal.
Völlig unkontrolliert piepst er immer mal wieder anhaltend, hört dann auf, dann peipst er wieder weiter.
Und wenn ich den Kursor in ein Feld zur Eingabe setze, eine E_mail oder einen Text schreiben will, bringt er in rasender Geschwindigkeit dieses Zeichen: #######...
Vor über einem Jahr hatte es diesen Fehler schon einmal. Damals war ich im Computerladen, aber der Mann dort sagte mir, so etwas hätte er noch nie gesehen und er wüsste auch nicht woran es liegen kann.
Damals ist die Piepserei ganz von allein wieder verschwunden. Diesmal aber ist es wohl nicht mehr so, leider.
Heute war das Gitterzeichen so hartnäckig, dass ich kein einziges Wort zusammenhängend eingeben konnte. Hier zu Hause ist das nicht so dramatisch, da kann ich wie im Moment auf den PC meines Mannes ausweichen.
Aber eigentlich wollte ich ja in drei Wochen meinen Laptop mit zur Reha nehmen. Wie ich Mister Läppi bis dahin wieder zahm bekomme ist mir völlig schleierhaft.
Reha ohne Laptop????
Mittwoch, 16. Januar 2013
Die andere Seite der Achterbahn
Als ich Mitte Dezember wegen allzu quälender Schmerzen nochmals in der Freiburger Klinik war, erklärte mir der Arzt, dass meine Genesung und das Nachlassen der Schmerzen wie eine Achterbahn verlaufen würden und dass das normal sei. Damals war ich so froh, dass trotz der Schmerzen alles i.O. war, dass ich die Achterbahn gerne in Kauf nehmen wollte.
Den Aufwärtsschwung ab Weihnachten bis über den Jahreswechsel, den fand ich auch ganz toll. Wie habe ich mich gefreut, über jedes reduzierte Medikament, dass ich mehr und mehr spazieren konnte, auch dass ich im Haushalt wieder mehr übernehmen konnte. Das fand ich wunderbar.
Derzeit aber geht es leider nicht so gut. Seit letzem Wochenende habe ich an bestimmten Stellen im Rücken immer wieder Schmerzen (ganz was Neues), der Ischias meldet sich wieder vermehrt und Sitzen, das geht leider immer noch nur minutenweise.
Auch der Kreislauf ist nicht i.O.: Blutdruck zu hoch, Puls zu schnell, Herzrhythmusstörungen, also hat mir der Arzt wieder Betablocker verordnet.
Nun ja, das ist wohl nun die andere Seite der angekündigten Achterbahn.
Ich wappne mich mit Geduld und hoffe einfach, dass die Talfahrt bald ein Ende hat.
Sonntag, 13. Januar 2013
Ein ganz normaler Gottesdienst
Ganz spontan entschloss ich mich heute nach dem Frühstück, zum Gottesdienst zu gehen. Nicht daran zu denken, wie ich das lange Sitzen verkraften würde oder an sonst irgend ein Gegenargument - mich drängte es, mal wieder in einem ganz "normalen" sonntäglichen Gottesdienst zu sitzen und eine Predigt zu hören, Lieder zu singen andere Christen zu treffen....
Also klemmte ich mir mein Sitzkissen unter den Arm und war gerade noch pünktlich mit Verklingen der letzten Kirchenglocke vor Ort.
Und dann war es doch ein klein wenig anders als sonst, denn den Gottesdienst hielt die Lehrvikarin, die z.Zt. in unserer Gemeinde tätig ist. Und sie gestaltete ihn so, dass wir ganz oft aufstehen durften, zum Beten, zum Singen, zum Bibeltext hören. Durch diese Abwechslung hatte ich keinerlei Mühe mit dem Sitzen und konnte somit der Predigt mit voller Aufmerksamkeit folgen.
Diese war übrigens sehr interressant: anhand der Bibeltexte aus Matthäus und Johannes, die die Taufe Jesu im Jordan berichten, beleuchtete die Predigt den vermeintlichen Widerspruch, dass wir Christen nur EINEN Gott haben, dass wir andererseits aber Gott, den Vater, Jesus Christus, seinen Sohn und den Heiligen Geist anbeten. Ein Gott - drei Wesen? Spannende Sache. Mich lockte die Predigt, selber darüber nachzudenken, nachzulesen (Mat. 3,13-17 und Joh. 1,29-34), wer Gott für mich ist, und Jesus Christus und der Heilige Geist. Wie sehe ich die Sache? Ebenfalls spannende Sache...
Samstag, 12. Januar 2013
Start ins Gartenjahr
Endlich mal wieder schönes Wetter. Zwar ist es recht kalt, aber die Sonne scheint wunderbar und lockt uns in den Garten. Meinen Mann zum arbeiten, mich zum Flanieren, denn Gartenarbeit ist für mich ja noch tabu.
Mein Mann war in der letzten Woche schon fleissig, hat den Teich von Schlamm befreit, Sträucher verschnitten, die Treppe zum Wald von herabgefallener Erde befreit.
Heute gings weiter mit Baumschneiderei. Meine Aufgabe bestand lediglich darin durch den Garten zu wandeln, alle "Gartenbewohner" zu begrüssen und zu begutachten und ein paar Impressionen mit dem Fotoapparat einzufangen. Und dann gab es noch ein Feuerchen. Schön - wie in "alten Zeiten". (Leider gelingt es mir nicht mehr, Fotos hier auf diesem Blog zu laden). Nachtrag vom 17.01.13: Mit Trick 17 (via HTML) geht die Fotoladerei nun doch - Danke an Andy55 für den Tip.
Donnerstag, 10. Januar 2013
Mitgehört...
Folgender Dialog zwischen einem Patienten und der Sprechstundenhilfe am Empfang in der Praxis meines Hausarztes entspann sich heute morgen:
Herr P (Patient): "Guten Tag, mein Hausarzt ist krank. Darum bin ich nun hier, ich brauche doch meine Tabletten."
Frau SPH (Sprechstundenhilfe): "Ja, das ist kein Problem. Allerdings habe ich erst heute Abend einen Termin frei. Die Sprechstunde heute Morgen ist schon rappelvoll. Sie müssen nochmal wiederkommen."
Herr P: "Ich will keinen Termin, ich will nur meine Tabletten."
Frau SPH: "Der Doktor kann Ihnen aber nicht einfach so ein Medikament aufschreiben, ohne Sie untersucht zu haben. Er kann erst nach der Untersuchung entscheiden, welches Medikament Sie bekommen."
Herr P: "Welches Medikament - das kann ich Ihnen auch sagen. Ausserdem steht das doch hier in diesem Brief."
Frau SPH (nimmt den Brief): "Ja, ich nehme den schon mal zu den Unterlagen, aber der Doktor muss Sie erst sehen und dazu brauchen Sie einen Termin und es geht wirklich erst heute Abend."
Herr P: "Aber untersuchen tut mich doch schon MEIN Hausarzt! Aber der ist nun mal krank. Ich brauche doch nur meine Tabletten. Und ich weiss welche, und in dem Brief steht das auch. Ich weiss wirklich nicht, wozu ich einen Termin brauche. Ich brauche nur meine Tabletten!"
Frau SPH (sehr freundlich): "Es tut mir leid, aber ohne Termin geht es nicht!"
Herr P murrt noch etwas, ist dann aber bereit, um 17 Uhr nochmal wiederzukommen.
Frau SPH: "Sagen Sie mir noch Ihre Telefonnummer?"
Herr P: "Siebenhundertachzig...."
Frau SPH: "Sieben-acht-null...?"
Herr P: "Nein! Siebenhundertachzig!...fünf-vier-drei."
Frau SPH: "So, dann habe ich erst mal alles..."
Ich kam mir ein bisschen vor wie in einem Stück von Loriot und musste schmunzeln.
Mittwoch, 2. Januar 2013
Ganz leise....
....und gemütlich sind wir nun "hinübergerutscht" in das neue Jahr.
Die schon seit Sommer getroffene Abmachung, Silvester bei Freunden in Kürzell zu feiern haben wir meiner Gesundheit wegen abgesagt.
Zwar geht es mir den Umständen entsprechend gut, aber längeres Sitzen, Trubel oder gar woanders übernachten sind einfach noch zu viel.
Und so haben wir haben wir den Jahreswechsel ganz gemütlich auf der Couch verbracht, wobei wir um Mitternacht ein wunderbares Feuerwerk direkt von unserem Balkon geniessen konnten - die Nachbarn haben tüchtig dafür gesorgt.