...die Anzugordnung noch nicht.
Im Moment bin ich einfach fix und fertig!
Ich hatte mich für heute mit meiner Schwiegertochter verabredet, um nach einem Kleid für mich zur Silberhochzeit zu suchen (ich als "Silberbraut"? - komische Sache).
Um 9.00 Uhr morgens habe ich sie bei ihr zu Hause abgeholt, wir besprachen kurz die Route und wie wir vorgehen wollen und los gings - erst mal nach Bad Säckingen. Dort wurden wir nur halbherzig beraten und die Kleider entsprachen unseren Vorstellungen so gar nicht, ausserdem passte keins der Anprobierten wirklich. So zogen wir weiter nach Murg, hier war die Beratung sehr gut - die Kleider jedoch in Aussehen und Passform nicht geeignet. Also weiter nach Schopfheim - dito - weiter nach Lörrach - Auswahl und Passform ebenfalls mau...
17 anprobierte Kleider später schlug ich ihr vor, noch nach Basel zu fahren (inzwischen war es schon fast Zwei Uhr). Hier hatte ich letzte Woche nach Feierabend ein Kleid gesehen und probiert, das mir sehr gut gefallen hat, der Preis leider weniger.
Wir also noch nach Basel, mir war es wichtig, eine weitere Meinung zu diesem Kleid zu haben, nicht bloss meine eigene und die der Verkäuferin.
Und was soll ich sagen - Schwiegertochter war richtig begeistert. Nach einiger Beratung und einigem Hin und Her habe ich dann also doch entschieden, dieses Kleid zu kaufen. Mir ist ganz unheimlich - ich glaube ein so elegantes Teil habe ich noch nie besessen.
Nebenbei hat mich gefreut, wie engagiert die Schwiegertochter war. Ganz enschieden hat sie mit der Schneiderin diskutiert, wie der Rückenausschnitt noch ein wenig anzupassen sei und legte nach dem Verlassen des Geschäfts fest, dass mein Mann mich darin aber erst am Silberhochzeitsfest fertig "gestylt" sehen dürfe und sie schon gespannt sei, was er wohl sagen würde. Und welche Schuhe ich noch brauche...wer mich frisieren und schminken würde...und eine kleine Tasche müsse sein....sie war so lebhaft dabei, ich war ganz gerührt.
Nach diesem grossen Coup habe ich sie dann wieder nach Hause gefahren und bin anschliessend zurück in mein zu Hause. Mein Tacho meldete, dass ich 150 km! für die Kleidersuche verkutschiert hatte, inzwischen war es fast halb sieben abends.
Und nun bin ich einfach nur froh, dass dieser Teil der Festvorbereitung herum ist.
Zur Hälfte jedenfalls, denn meinen Mann müssen wir natürlich auch noch gewanden, Anzug, Hemd, Krawatte....
Samstag, 30. April 2011
Die Kleiderfrage ist gelöst...
Mittwoch, 27. April 2011
Der Lauf des Lebens
Letzte Woche kam ich von der Arbeit mit anschliessendem Ostervorbereitungseinkauf nach Hause, fuhr in die Tiefgarage und schickte mich an, alle Einkäufe aus dem Kofferraum zu räumen. Nebenbei bemerkte ich, dass kurz vorher Frau Meier* hereingefahren war, eine nette alte Dame, die immer was zu erzählen, was zu fragen oder Belange der Wohnungseigentümergemeinschaft zu klären hat. Ich mag sie sehr gern, dennoch dachte ich in diesem Moment, hoffentlich wird unser "Schnack" nicht allzu lange dauern, ich habe heute nur vier Stunden für den gesamten Wohnungsputz zur Verfügung....
Sie hatte ebenfalls manches mit aus dem Auto zu nehmen und so halfen wir uns gegenseitig türenoffenhaltend bis zum Fahrstuhl und warteten dort gemeinsam auf Selbigen.
Auf einmal schaut sie mich an und fragt geradezu, ob ich hier im Hause wohne.
Ich bin etwas verdattert und sage ja, ich bin die Frau Müller* aus dem Zweiten Stock.
Sie schweigt kurz und sagt dann, es tue ihr leid, aber sie kenne mich nicht.
Oh, sage ich, es fällt Ihnen bestimmt wieder ein, wir haben uns zwar schon oft unterhalten, jedoch seien wir uns in letzter Zeit nicht begegnet....
Sie schaut ganz traurig und sagt, sie glaubt, dass sie derzeit ganz schön viel vergisst. Sie tut mir so leid, ich finde keine rechten Worte, die sie vielleicht trösten können.
Inzwischen ist der Fahrstuhl da. Wir steigen ein, ich lächle ihr zu, sie mustert mich und ich sehe förmlich, wie sie nach Erinnerung sucht. Als wir im Zweiten Stock halten und ich meine Taschen zum Aussteigen raffe, sagt sie: "Sie sind mir so fremd, ich könnte schwören, dass ich sie noch nie gesehen habe."....
Diese Begegnung ging mir noch lange nach. Seit 20 Jahren wohnen wir in diesem Haus, Frau Meier* wohnt hier, seit das Haus 1968 gebaut wurde. Ich bin ganz erschüttert, so unvermittelt Zeuge zu werden, wie vergänglich der Mensch doch ist. Ich kenne diese alte Dame als sehr gebildet und kultiviert, feundlich und aufgeschlossen - auch heute trat sie so auf. Und doch fordert das Altwerden von ihr seinen Tribut. Ich denke nach, wie alt sie wohl sein mag, denn schon, als wir vor 20 Jahren hier einzogen, war sie eine ältere Dame.
So hat wohl alles seine Zeit, und nichts auf dieser Welt währt ewig.
Dennoch tut sie mir leid. Mit dem Nachlassen der eigenen geistigen Vitalität so unvermittelt konfrontiert zu werden, ist sicher sehr niederdrückend. Und mir fällt wieder der Satz ein, den mal irgendwo gehört habe: "Altwerden ist nichts für Feiglinge."
*Namen geändert
Dienstag, 26. April 2011
Osternachlese
Vor drei Wochen dachte ich noch: Wie soll ich bloss das Osterfest - ein Fest der Freude - überstehen, wenn Kind zurück nach Japan geht? Ich war so traurig und verzagt.
Heute darf ich staunend und oberdankbar zurückblicken auf ein wirklich schönes Fest.
Durch jeden einzelnen Tag hat Christus geholfen. Plötzlich hatte ich doch Lust zu den Vorbereitungen: die Wohnung österlich zu schmücken, Ostergrüsse zu verschicken. Und wie jedes Jahr hatte ich Freude beim Ostereier-Färben. Den ImPulsgottesdienst am Gründonnerstag konnte ich sehr geniessen, am Samstag war mein Mann mit in der Kirche zur Osternacht. Ostersonntag haben wir vormittags ausführlich mit unserer Tochter in Japan "geskypt", mittags kamen Sohn und Schwiegertochter zu Besuch. Wir haben erzählt, spaziert, geschmaust, bis in den späten Abend Rommè gespielt - und ich hatte endlich mal wieder Gelegenheit, die grösseren Töpfe aus dem Schrank zu holen....
War echt schön.
Den Ostermontag haben wir faul im Garten (Ostern im Bikini!) und mit Freunden bei einer kleinen Radtour verbracht.
So kann man sich täuschen - manchmal kommt eben doch alles anders. Gott sei Dank.
Sonntag, 24. April 2011
Es ist Ostern
Ich wünsche allen, die hier verbeisurfen, ein gesegnetes Osterfest.
"Der HERR ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden..." (Für Mottebiene ein lieber Foto-Gruss vom heimschen Wohnzimmertisch)
Donnerstag, 21. April 2011
Rentner auf Probe
Mein Mann hatte heute seinen vorerst letzten Arbeitstag.
Seit Monaten und Jahren hatten sich Überstunden und Über-Überstunden angesammelt, projektbedingt hat er sogar noch alten Urlaub. In vergangenen Jahren hat er sich diese oft auszahlen lassen, aber diesmal ist er mit dem Chef übereingekommen, dass er diese Zeit lieber abfeiern möchte. Und so kommt es, dass heute nun sein letzter Arbeitstag war. Sein erster Arbeitstag nach diesem Urlaub wird dann der 15. August 2011 sein!
Er ist also fast vier Monate! zu Hause.
Allen Mädels, bei denen sich jetzt der neidvolle Gedanke regt: "Boah, sie hat einen Hausmann zu Hause, wenn sie heimkommt, ist die Wohnung sauber, das Essen fertig und die Wäsche gebügelt..." - kann ich jedoch sagen: "Drückt schnell auf die Stopptaste, so wird es nämlich nicht."
Mein Mann wird ein "Gartenmann" sein. Er hat sich so viel im Garten vorgenommen, dass wir schon zweifeln, ob vier Monate reichen :-).
Aber darauf freue ich mich natürlich auch, wenn unsere Bauprojekte im Garten vorwärts gehen.
Und die freie Zeit gönne ich ihm von Herzen.
Mittwoch, 20. April 2011
noch 98 Tage
Schön, wenn so eine E-Mail kommt, die im Betreff "Hallöchen" heisst. Bedeutet das doch, die Mail ist von Mottebiene und es geht ihr gut.
Ich bin sehr dankbar, dass es in den letzten Tagen keine schweren Nachbeben in Japan gab und auch über die Ausbreitung von Radioaktivität wird im Moment nichts bedrohliches gemeldet.
Gott sei Dank.
Gemäss unserer Tochter wurden die Einschränkungen beim Mineralwasserkauf gelockert - auch ein gutes Zeichen. Und die Kurse, die sie in diesem Sommersemester gewählt hat, sind nun endlich solche aus ihrem Studienfach, während sie im vergangenen Semester nur Sprachkurse belegt hatte. Und sie gefallen ihr sehr gut. Wobei, einer dieser Kurse hat die europäische Gesellschaft als Inhalt.
Hmm...Kind muss also nach Japan, um die europäische Gesellschaft zu studieren....sehr speziell.
Aber - Hauptsache es geht ihr gut.
Montag, 18. April 2011
Nicht auf der Jagd und doch geschossen...
Ist es möglich, ganz ohne Wald und Flur und völlig ohne Gewehr einen Bock zu schiessen? Und ob! Ich kann das. Mit meinem Computer habe ich beim Plakat für den nächsten ImPulsgottesdienst einen richtigen Bock geschossen. Wo das Hörnertier versteckt ist, darf der geneigte Sucher selbst herausfinden und sehr gerne kommentieren...
Sonntag, 17. April 2011
Ein sonniger Sonntagnachmittag im Garten...
Na? Immer noch Winterschlaf? Wir haben jedenfalls nicht geschlafen sondern wir durften schon ernten: Schnittlauch, Liebstöckel und Zitronenmelisse...
Künstler und solche, die es werden wollen
Wie jedes Jahr vor Ostern, trafen wir uns gestern im Garten von Freunden, um Eier auf sorbische Art zu bemalen. Einer von uns Sechsen hat das zu Kinderzeiten richtig gelernt und dann viele Jahre praktiziert. Er ist also der Anweiser und der uns sagt, was wir wie zu machen haben, damit am Ende ein schön bemaltes Ei zu bestaunen ist. Und die Eilein, die er verziert, sind auch richtige kleine Kunstwerke. Wir anderen geben uns redlich Mühe ihm nachzueifern, was mehr oder weniger gut gelingt uns aber dennoch viel Freude macht. Dabeisein zählt eben mehr als künstlerische Perfektion. Am lustigsten sind wohl die Dialoge, die sich so entwickeln, wenn wir alle an einem Tisch sitzen, über Farben, Muster, Bienenwachs, und Federkiele diskutieren, gegenseitig unsere Werke begutachten und wenn schon nicht unser Können, so doch unsere Kreativität bestaunen. Am Ende darf natürlich ein Foto unserer Arbeiten nicht fehlen.
Donnerstag, 14. April 2011
Ich bin geplättet
Heute Abend war Abschluss unseres Tanzstundengrundkurses. Es blieb für uns wie in der ersten Stunde jeweils ein vergnüglicher Abend immer donnerstags 80 Minuten lang. Wir tanzten Wiener Walzer, langsamen Walzer, Foxtrott, Bachata, Merengue, Tango Argentino, Swing und natürlich Disco-Fox. Auch wenn mit der Zeit die Schritte schwieriger wurden und hie und da die verschiedenen Drehungen und Figuren nicht ganz so gut glückten, unsere Tanzlehrerin blieb geduldig, lebhaft-lustig und wir blieben locker. Beim vorletzten Mal lud sie nun werbend ein, noch den Ergänzungskurs zu belegen - wieder 8x80 Minuten, immer einmal pro Woche. Das wäre also von Mitte Mai bis Mitte Juli. In der Pause fragte ich meinen Mann (eigentlich nicht ganz ernstgemeint), was er denn von dem Ergänzungskurs hielte. Und was antwortet er? "Na, also wenn das Ganze etwas bringen soll, müssen wir den schon auch noch mitmachen." Ich hatte ja in den vergangenen Tanzstunden schon gemerkt, dass ihm die Tanzerei nicht nur Mühe, sondern auch Spass macht, und dass er sich kein bisschen ungeschickt anstellt. Aber dass er bereit ist, nochmal acht Abende, und zwar in der schönsten Gartenzeit, in der Tanzschule zu verbringen, das hat mich dann doch umgehauen. Und nun sind wir schon angemeldet. Am 12. Mai gehts los - ich freue mich sehr (ich tanze nämlich für mein Leben gern).
Mittwoch, 13. April 2011
Happy Birthday
Heute feiert unsere Tochter ihren 23. Geburtstag. In Japan. In Gedanken drücken wir sie ganz fest, wünschen ihr Gottes Segen, Bewahrung... Gleich nach Feierabend habe ich sie noch angerufen, da war es bei ihr schon eine halbe Stunde vor Mitternacht - ihr Geburtstag also bereits fast vorbei. Und so konnten wir telefonisch noch Grüsse, Wünsche, Gedanken austauschen, hatten schöne Minuten miteinander. Ihre Mitstudenten und Freunde dort haben ihr so eine schöne Geburtstagsüberraschungsparty bereitet, sie war ganz gerührt. Von den schweren Nachbeben erfahren sie dort z.Zt. nur durch das Internet bzw. die Nachrichten, in Tsu ist nach wie vor alles ruhig.
Dienstag, 12. April 2011
Montag, 11. April 2011
Es gibt wohl keine Ruhe mehr auf dieser Welt?
In letzter Zeit gehe ich den Nachrichten so gut es geht aus dem Wege, aus Angst vor schlimmen Meldungen aus Japan... Aber sich immer davor drücken geht gar nicht. Irgendwie dringen sie doch zu mir vor. Daran merke ich erst wie medienlastig wir eingesponnen sind. Es ist jedoch nicht nur das Geschehen in Japan, was mich traurig macht: Dort ereignete sich heute südlich von Fukushima wieder ein schweres Beben der Stärke 7. In Minsk gab es in der U-Bahn eine gewaltige Explosion (vermutet wird ein Attentat), es starben sieben Menschen. Letzten Freitag führte ein Sandsturm auf der A19 zwischen Berlin und Rostock zu einer Massenkarambolage mit acht Toten. In den Niederlanden gab es letzte Woche einen Amoklauf.... Nein, auf dieser Welt ist einfach niemand sicher. Nie war mir klarer - wir sind alle in Gottes Hand.
Sonntag, 10. April 2011
Freunde
Schon lange geplant, kamen uns gestern Freunde aus Offenburg besuchen und wir haben einen richtig schönen Tag miteinander verbracht. Haben einen Ausflug in unsere grosse Kreisstadt unternommen, die kannten sie noch nicht und sind dann, nach Fussgängerzonenbummel, Mittagessen und Blick über die Dächer von Lörrach in unserem Garten gelandet zum Kaffeetrinken und Tagausklingenlassen. Schön, wenn man sich einfach so austauschen kann, eigene Sorgen mal vergessen, anderen Kummer mittragen. Wieder mal wird klar, jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen, niemandem geht es zu wohl... Wir aber haben nicht nur Sorgen ausgetauscht. Es gab auch Schönes oder Neues zu berichten. Wir haben gelacht, Pläne gemacht und die Blütenpracht und Sonne in unserem Garten genossen. Danke für diesen Tag.
Donnerstag, 7. April 2011
Ja, so will ich es sehen...
"Gott will mit dir reden. Will dir zuhören. Will warten, bis du die richtigen Worte findest. Du darfst sagen, was du denkst, was du fühlst. Darfst weinen und wehklagen. Du darfst ihm sogar Vorwürfe machen. Und dann lass auch ihn reden. Sanft und einfühlsam wird er mit dir sprechen. Klug und verständnisvoll. Und du weisst, du bist zuhause." Jürgen Werth