Mittwoch, 11. Juli 2007

aus www.welt.de

zu folgendem thema war gestern ein artikel in welt-online zu lesen:

10. Juli 2007, 14:56 Uhr
Von Gernot Facius
Religion
"Papst brüskiert die Evangelische Kirche
Die päpstliche Glaubenskongregation hat ein harsches Dokument veröffentlicht, nach dem Kirchen der Reformation keine "Kirchen im eigentlichen Sinn" seien. Wolfgang Huber, der oberste Protestant in Deutschland, findet das Papier "anstößig". Auch die Orthodoxen sind vor den Kopf gestoßen."


nachdem ich den artikel ganz gelesen hatte (hier ist nur der einleitungstext zu lesen) sprudelten meine gedanken nur so, eigentlich wollte ich spontan an welt-online schreiben. aber auf wundersame weise hatte einer der anderen kommentatoren meine gedanken schon sachlich korrekt und absolut treffen zusammengefasst. mir quasi aus dem herzen geschrieben. und das liest sich folgendermassen:

Andreas Ludwig meint:
10-07-2007, 15:46 Uhr

"Vorab ein Satz der Klarstellung: Ich bin überzeugter Lutheraner. Die Weinerlichkeit mit der der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Huber, auf das Dokument der Römischen Glaubenskongregation reagiert hat, ist für mich wieder einmal symptomatisch für ein grundlegendes Problem der Protestanten heute:
wir tun so, als ob wir von Rom irgendeiner Anerkennung bedürften. Dieses permanente Geschreie der deutschen "Klampfenchristen" auf beiden Seiten nach Ökumene, hat mit dem Sendschreiben wieder einmal eine deutlich Abfuhr aus Rom erhalten. Offenbar hat S. H. der Papst eine Sache klar und richtig erkannt: dieses Wischiwaschi der Ökumene-Friede-Fraktion schwächt die Kirche und ist eine Gefahr für den Glauben. Ich wünschte die Evangelischen Kirchen würden auch endlich die Grenzen der Ökumene erkennen und ihr eigenes Profil wieder schärfen. Die Heruntergekommenheit der Evangelischen Kirche in Gemeindeleben, in Liturgie und Theologie ist ihr größtes und skandalöses Übel, und nicht der Mitgliederschwund, der meiner nach, nun wirklich kein Wunder bei diesen Voraussetzungen ist. Wenn der Papst uns den Status als Kirche nicht zuerkennt, na und? Wir erkennen ihn ja auch nicht als Stellvertreter Christi auf Erden an. Die richtige Reaktion der Evangelischen Kirche wäre gewesen, eine klare Profilbotschaft herauszugeben und damit im übertragenen Sinne die Botschaft aus Rom zu verbrennen, so wie das Luther mit der Bannandrohung des Papstes auch getan hat. Lutheraner, Calvinisten und Zwinglianer sind nicht auf die Anerkennung Roms angewiesen, waren es nie und werden es nie sein. Politische Zusammenarbeit der Konfessionen ist gute Realität und Notwendigkeit in Zeiten, wo Christen überall auf der Welt in Bedrängnis sind. Theologisch ist der Konflikt aber unauflösbar. Hoffentlich begreifen dies die "68er" der Kirche endlich! Der Einzige, der die volle, wunderbare Einheit aller Christen in sich herzustellen vermag, ist der dreieine Gott. Der Glaube an diese Trinität ist einigendes Band genug zwischen den christlichen Konfessionen!"

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