Freitag, 21. Februar 2014

Brüsseler Stilblüten

Bei meinem Wochenendeinkauf im Supermarkt wollte ich ein Stück Rinderhüfte kaufen.
Als ich am Fleischstand meinen Wunsch äusserte, fragte der nette Mann hinter der Theke, "Woher solls denn sein? Wir haben dieses hier aus Gersbach im Wiesental (liegt nicht weit entfernt im Schwarzwald), oder dieses hier aus Urugay."
Aus Urugay?!
Ich schaute ihn wohl ziemlich perplex an, denn er zuckte kurz mit den Schultern und meinte: "Ist halt in unserem Sortiment - südamerikanisches Steakfleisch."
Ich hatte mich inzwischen gefasst und meinte, ich nehme lieber Rinderhüfte aus Gersbach, denn wer weiss, ob sich die Edel-Kuh aus Urugay mit meinem piepnormalen Butterschmalz aus D in der Pfanne verträgt...
Er pflichtete mir lachend bei und sagte, er würde auch so entscheiden.
Auf dem Nachhauseweg dachte ich immer noch darüber nach und wurde zunehmend ärgerlich über die seltsamen Vorschriften, die uns Brüssel aufzwingt.
Dass Rindfleisch um die halbe Welt transportiert wird, wobei (falls die Kuh bereits jenseits des Atlantik geschlachtet wird) die Kühlkette zu keiner Zeit unterbrochen werden darf, interessiert die Brüsseler Energiebilanzrechner nicht, von Lebendtransporten gar nicht zu reden. Da zählt nur die so hochgelobte globale Marktwirtschaft.
Aber es wird höchst dringlich bestimmt, dass wir keine Glühbirnen mehr kaufen dürfen, weil die zu energieintensiv seien.
Der Quatsch wird immer quetscher bis er quietscht....

Keine Kommentare: