"Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte der Zukunft stand: "Gib mir ein Licht, damit ich sicheren Fusses der Ungewissheit entgegengehen kann!" Aber der Engel antwortete: "Geh nur in die Dunkelheit und lege deine Hand in die Hand Gottes; das ist besser als ein Licht und sicherer als ein bekannter Weg."
Mündliche Überlieferung
Heute Morgen in meinem Losungsbüchlein gefunden.
Donnerstag, 28. Februar 2013
Schön, das zu wissen
Mittwoch, 27. Februar 2013
Klinikalltag
Die Hälfte der Reha ist herum, gestern war Chefarzt-Visite.
Der war hochzufrieden, schliesslich konnte ich ihm ja berichten, dass es mir schon viel besser geht.
Doch am Nachmittag bei meinem täglchen Spaziergang fing mein Bein plötzlich wieder an zu schmerzen, und es schmerzt noch.
Es ist also mal wieder ein Tief angesagt. Dieses Auf und Ab kenne ich ja schon.
Und so nutze ich weiter all die Anwendungen, die mir verordnet wurden und hoffe, dass es auch wieder aufwärts geht. Medizinische Trainingstherapie, Rückenstabilisation, Einzel-Krankengymnastik, LWS-Training wechseln sich mit Fango, Heisser Rolle und Massage ab.
Auf diese Weise bin ich unermüdlich in der Klinik unterwegs und habe somit auch noch Treppentherapie.
Zwischen den Anwendungen bleibt genügend Zeit, sich mal zurückzuziehen oder aber auch sich mit anderen Patienten auszutauschen. Oft merke ich dabei, wie gut es mir geht. Viele hier sind schon zum dritten oder vierten Mal an der Wirbelsäule operiert, haben mehrere Erkrankungen gleichzeitig oder müssen bleibende Beeinträchtigungen ganz allein bewältigen, weil sie niemanden haben. Die Ärzte und Therapeuten können sich nur so weit engagieren, wie es die Krankenkassen bzw. die Rentenversicherung bezahlen. Schade. Es hat einen schalen Beigeschmack, so direkt zu spüren, dass kranke Menschen ein Kostenfaktor sind. Dabei wäre jeder hier nichts lieber als gesund und leistungsfähig.
Montag, 25. Februar 2013
Extra für uns...
...posiert er so graziös.
Das ist aber auch das Mindeste, denn morgens ab fünf Uhr gellen die durchdringende Schreie der Pfauen hier schlafstörend in jedes Zimmer.
Na ja, schöner Rücken kan auch entzücken....
Samstag, 23. Februar 2013
Zum heutigen Losungstext...
"Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen."
Jesaja 43,2
So fühle ich mich im Moment: Behütet, beschenkt, beschützt.
Das Korsett ist bereits seit zwei Tagen weg, der Muskelaufbau geht bei jeder Trainingseinheit spürbar vorwärts. Ob Laufband oder Crosstrainer, nichts bereitet zusätzliche Schmerzen, ich bin zunehmend belastbarer. Der noch vorhandene Beinschmerz verschwindet immer wieder auch ohne Medikamente.
Ich kann wieder auf ganz normalen Stühlen sitzen! (Wenn auch nur für begrenzte Zeit.)
Es ist so, als wenn nach einem langen, schier unendlichen und finsteren Tunnel nicht nur Licht am Ende erscheint, sondern, als ob der Tunnelschlund sich unvermittelt weitet und man steht da, den Tunnel noch im Rücken, aber vor sich weites Land, voller Licht und einladend.
Das zu erleben, sich wie Gottes Lieblingskind zu fühlen, ist einfach wunderbar.
DANKE HERR.
Freitag, 22. Februar 2013
Nur so spazieren...
Einfach schön, wenn man neben den Anwendungen in der Klinik Zeit zum Spazierengehen hat.
Ich mache davon jeden Tag genussvoll Gebrauch. Die Klinik ist von einem Kurpark mit wunderschönen, riesengrossen alten Bäumen umgeben. Sogar ohne Laub wirken sie richtig majestätisch. Ausserdem leben in diesem Park zwei Pfauen - ebenfalls sehr majestätisch anzuschauen, die beiden Herren. (Dieser hier sitzt gerade direkt vor meinem Fenster.) Und ich gehe und schaue, schaue und gehe und habe KEINE Schmerzen - das ist der grösste Genuss überhaupt.
Donnerstag, 21. Februar 2013
Und was ist derweil Zuhause los?
Enkelmäuslein findet es mit ihren acht Monaten höchste Zeit zu Stehen.
Und die Winterlinge strecken ihre Knospen aus der Erde. Die Schneeglöckchen blühen bereits. Der Frühling kommt eben doch...
Mittwoch, 20. Februar 2013
Bücherfüllend
Eines fällt mir auf, während ich auf den verschiedenen Fluren oder in den Wartezimmern dieser Klinik zusammen mit anderen Patienten auf die nächste Anwendung warte:
Jeder einzelne Mensch hier hat ein ganz besonderes Schicksal und könnte damit ein Buch füllen.
Da ist die Dame, etwa in meinem Alter, an der Wirbelsäule operiert. Zuvor musste sie jedoch schon drei Hüft-OP´s über sich ergehen lassen. Vier grosse Operationen innerhalb von drei Jahren haben sie sehr mitgenommen und mutlos gemacht.
Dann ist da die Dame, die mit mir am Tisch sitzt. Sie hat eine neues Knie bekommen und muss durch ihre lange Krankheit um ihre Arbeit fürchten. Mit 59 Jahren keine einfache Sache. Hat vier Kinder gross gezogen und weiss nun nicht, wie es nach der Reha weiter geht.
Und da ist der ältere Herr. Nach einer Bandscheiben-OP hat er immer noch massive Beschwerden und noch Neue dazu, die ihm signalisieren, dass die OP die falsche Bandscheibe getroffen hat. An ihm nagt nun so sehr der Zweifel, dass er sich gar nicht auf´s Gesundwerden konzentrieren kann.
Jeder dieser Lebensläufe ist ein Original, ist interressant, steckt voller Dramatik oder Hoffnung oder Zuversicht. Und jeder Mensch versucht, trotz der Krankheit, die ihn getroffen hat, dem Leben dennoch Sinn zu geben, Fröhlichkeit abzugewinnen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Manche dieser "Mitpatienten" finde ich richtig bewundernswert.
Montag, 18. Februar 2013
Hartes Brot
Ein Ziel dieser Reha ist, mein Korsett "abzutrainieren".
Ich nahm diese Formulierung beim Kurantrag des Arztes einfach so hin ohne darüber nachzudenken.
Seit heute weiss ich, dass man im wahrsten Sinne des Wortes "trainieren" muss, um das Korsett wieder los zu werden und dass dies richtig schmerzhaft ist. Sogar, wenn man ohne K. einfach nur schlafen möchte, tut der Rücken weh.
Kaum zu glauben, wie sehr sich der Rumpf an ihn umschliessende Stahlstäbe gewöhnt.
Aber der Anfang ist gemacht. Letzte Nacht habe ich das Korsett erstmals weggelassen und auch während des Trainings in der Muckibude und bei der Rückenschule - war ganz schön madig, aber es wird schon gehen, jeden Tag ein bisschen länger.
Sonntag, 17. Februar 2013
Sonntag
Der erste Sonntag hier in der Reha, aber von Langeweile keine Spur.
Gleich morgens um Acht war ich zum Muskelaufbautraining, um Zehn dann Gottesdienst in der Christuskirche mit einer sehr berührenden Predigt zu Lukas 22 (supergut besucht der Godi), nach dem Mittagessen um Zwei kamen Freunde zu Besuch und wir waren spazierenderweise im Städtchen Kaffeetrinken, und nach dem Abendessen war ich noch im Thermalbad, die Haltungsmuskulatur zu mobilisieren...kein Wunder, dass der Sonntag wie im Flug verging.
Samstag, 16. Februar 2013
Die Reha wirkt schon...
Bloss gut, dass ich meinen Laptop mit nach hier genommen habe, denn die Reha wirkt schon - zumindest bei "Mr. Läppi" - er funktioniert wieder tadellos.
Der äusserst geniale und erfolgreiche Reparateur ist mein Mann.
Er hat eine neue Tastatur im Internet bestellt, diese heute bei seinem Besuch mitgebracht und gleich eingebaut. Und wie von unserem beratenden Kollegen vermutet, haben die Piepserei und die Sonderzeichenplage ein Ende!
Ich bin happy!
Endlich wieder E-Mails schreiben, Blogposten, Googlesuchen und und und...
Mittwoch, 13. Februar 2013
Parat
Die Koffer sind gepackt, die Unterlagen zusammengestellt, es kann losgehen.
Morgen geht es nach Bad Krozingen, der "Läppi" reist mit.
Ich sehe der Reha ganz gelassen entgegen, freue mich darauf, endlich mal wieder ein bisschen turnen zu dürfen.
Alle Schmerzen durch die Reha zu vertreiben, dieses Ziel setze ich mir nicht. Wenn es so käme, würde ich es als Geschenk natürlich sehr gerne annehmen :-).
Ich fände es schon erfolgreich, wenn das Korsett in drei Wochen überflüssig ist, meine Bauch- und Rückenmuskulatur wieder einigermassen aufgebaut und ich noch etwas beweglicher würde.
Dienstag, 12. Februar 2013
Unentschlossenheit pur
In zwei Tagen beginnt meine Reha und noch immer spinnt mein Laptop.
Inzwischen hat mein Mann ihn einem Kollegen vom IT vorgestellt. Der hat ihn auseinandergebaut, ist der Meinung, es kann nur an der Tastatur liegen. Nachdem das Gerät wieder zusammengebaut war und noch im Büro getestet wurde, funktionierte es fehlerfrei.
Hocherfreut präsentierte mein Mann mir dies, doch sofort beim ersten Anschalten hier Zuhause ertönte der durchdringende Piepton.
Wir waren beide ganz frustriert.
Und nun bin ich unschlüssig, ob ich das Teil überhaupt mit zur Reha nehme, denn E_Mails schreiben oder Blogeinträge sind nicht möglich, da werde ich durch die Störzeichen völlig entnervt. (Läuft z.Zt. alles über den PC meines Mannes)
Wenn ich ihn aber mitnehme, könnte ich immerhin meine Mails lesen und auch im Internet surfen, bin also nicht ganz und gar "abgeklemmt". Ist es das aber wert? Muss ich denn Mailslesen oder surfen??? Ich habe den Eindruck, wie ich´s mache, wird es verkehrt sein....
Montag, 11. Februar 2013
Unvergessen
Jeden Sonntag telefoniere ich mit meiner Mutter, frage, wie es ihr geht, womit sie sich beschäftigt, oder wir plaudern über Verwandte oder Bekannte, sofern ich diese kenne.
Mit den Jahren wird sie zunehmend vergesslich, auch die Gesprächsthemen werden immer begrenzter. Immer mehr nimmt auch ihr Interresse an unserem Leben ab, wobei das durch die grosse Entfernung verständlich ist, auch wohnen wir schon sehr viele Jahre weit weg. Dadurch halten sich gemeinsame Erlebnisse sehr in Grenzen.
Manchmal verwechselt sie Orte, Zeiten oder Personen und wir müssen das Thema wechseln.
Eines aber ist ihr absolut wichtig, kein Jahr vergisst sie, mich daran zu erinnern: am 11. Februar hat ihre Mutter Geburtstag.
So war auch gestern unser Telefonat mit Erinnerung an ihre Mutter gefüllt, die heute 109 Jahre alt geworden wäre. Heimgegangen ist sie schon vor über 35 Jahren.
Ich finde es schön, wenn ein Mensch nicht vergessen wird, und ich staune, wie gut ich selber mich an meine Grossmutter erinnern kann.
Freitag, 8. Februar 2013
Schön, die weisse Pracht
Es ist noch einmal Winter geworden.
Wie in weisse Seide eingesponnen sehen Bäume und Sträucher aus - wunderschön.
Ich geniesse die schöne Lanschaft in Weiss, alles sieht so still, so friedlich aus, wie schlafend aus.
Sagte ich schon, dass ich Winterfan bin??? :-)
Mittwoch, 6. Februar 2013
Der grosse Tag!
Nachuntersuchung in der Lorettoklinik.
Wie würde der Einheilungsprozess des Titankonstrukts in meinem Rücken bewertet werden?
Manchmal habe ich ganz beunruhigende Schmerzen im Rücken. Auch Missempfindungen wie Taubheit oder Brennen in Beinen, Füssen oder Zehen machen mir oft zu schaffen.
Wie würde der Arzt die bewerten?
Ausserdem hatte ich noch siebzehn Fragen zum weiteren Umgang mit den Implantaten aufgeschrieben. Würde der Arzt sich so viel Zeit nehmen, um all das zu besprechen? Ja, der Arzt nahm sich Zeit.
Vor dem Gespräch wurde geröntgt, und die Bilder sowie meine Fragen wurden dann ausführlich besprochen. Und das Ende der Geschicht?
Es ist alles BESTENS!
Zwar fühlt es sich für mich (schmerztechnisch) nicht so an, aber ich könne ganz gelassen sein, alle Schrauben sitzen so wie sie sollen.
HALLELUJA - Gott sei Dank.
Dienstag, 5. Februar 2013
Erleichtert
Heute war mein jährlich anstehender Augenarzttermin zu absolvieren.
Ich trat ihn ein bisschen aufgeregt an, denn letztes Jahr hatte der Arzt festgestellt, dass mein linker Sehnerv Veränderungen aufweist, die heute per Laser ganz genau vermessen werden sollten.
Kurzsichtig bin ich schon lange. Nun hoffte ich inständig, dass nicht noch ein "richtges" Augenleiden dazugekommen ist. Und violá: die Sehnerv-Veränderngen sind noch im Normbereich, die Augen sind gesund. Wenn das kein Grund zum Freuen ist...
Montag, 4. Februar 2013
Ist der Plan auch gut gelungen....
....bestimmt verträgt er Änderungen.
Ich bin verärgert.
Seit Mitte Dezember habe ich die Aufforderung der Reha-Klinik, am 7. Februar meine Kur anzutreten. Und seit dem plane ich auf diesen Tag hin. Am 6. Februar die Nachuntersuchung in der Klinik und ab nächstem Tag dann in die Reha und endlich, endlich das Korsett abtrainieren.
Heute Morgen war ich denn auch wie geplant bei meinem Hausarzt, um mir Kurfähigkeit bescheinigen zu lassen.
Kaum zu Hause, habe ich gleich mal die Tasche mit den Sport- und Badesachen gepackt, die mitzunehmenden Schuhe inspiziert und die Bücher, die ich mitnehmen möchte ausgewählt.
Doch am Nachmittag kam dann die kalte Dusche: die Reha-Klinik rief an und verkündete ganz lapidar, dass meine Kur um eine Woche nach hinten verschoben werden müsste, da noch kein Platz frei sei. Drei Tage vor Beginn!!! Und natürlich keine Frage, ob es auch in meine Pläne passt!
Seit den letzten Tagen lauere ich regelrecht auf den Beginn der Reha, denn das Korsett, das ich seit der OP rund um die Uhr tragen muss, sorgt mittlerweile immer mehr für Probleme, da meine Muskulatur allzusehr zurückgeht. Ausserdem hatte ich mich schon so gefreut, ab Anfang März wieder arbeiten zu gehen.
Aber es ist ja nicht zu ändern. Immerhin hat mir die Termin-Dame der Klinik zugesichert, dass meine Aufnahme nicht noch einmal verschoben wird. Na dann bemühe ich mich mal, darüber froh zu sein.
Sonntag, 3. Februar 2013
Ein grosses Stück Freiheit
Ich bin heute nach drei Monaten, zwei Wochen und einem Tag zum erstan Mal wieder selber Auto gefahren. Was für ein tolles Gefühl! Zwar dauerte die Tour nur 10 Minuten und betrug nicht mehr als 6 km, aber ich fand es wunderbar. Es kommt mir vor, als eröffneten sich mir wahre Welten neuer Selbständigkeit. Wieder Auto fahren können, was für eine Geschenk.
Freitag, 1. Februar 2013
Monatsspruch
Heute beginnt der Februar. Es ist Freitag und ich habe eigentlich noch mit meinem gestrigen Tiefschlag beim Orthopäden zu kämpfen aber da ist gleich zum Frühstück der Spruch für diesen Monat:
"Schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei." Lk 11,35
Na, wenn das keine Aufforderung ist, sich nicht unterkriegen zu lassen! Auf der Stelle fühle ich mich getröstet und nehme mir vor, der Monatsspruch ist ab sofort Programm...