Dienstag, 28. Mai 2013

Gottes Zeitrechnung lässt mich staunen

Letzten Montag im Firmen-Gebets-Kreis erzählte jemand, dass er seinem langjährigen, nicht glaubenden Freund zum Geburtstag eine Bibel geschenkt hat. Das lag ihm schon lange auf dem Herzen.
Der Freund aber hat die Bibel versteckt. Er hat sie nicht mal angeschaut oder etwas drüber gesagt, sie lag auch später nicht auf dem Geschenketisch.
Ich konnte die Enttäuschung des Schenkenden gut verstehen. Er hielt sein Geschenk für umsonst, und denkt nun, dass sein Freund sich Gott nie zuwenden wird. Er tat mir leid.
Aber die Geschichte ging mir nicht aus dem Sinn, und dann fiel mir plötzlich ein, dass ich selber 23 Jahre verstreichen liess, und dass mir 3 Bibeln geschenkt wurden, ehe ich dann endlich mal die Bibel gelesen habe:

1981 schenkte mir der Pastor der Gemeinde, in der ich geboren wurde und aufgewachsen bin, eine Luther-Bibel. Ich nahm sie entgegen und verstaute sie in meinem Bücherregal – ungelesen.
In den 90-ger Jahren schenkte mir eine ältere Dame aus unserem Haus, die für mich ein Post-Paket entgegengenommen hatte, eine Gideon-Bibel. Ich nahm sie höflich an, aber auch diese Bibel kam auf direktem Weg ins Bücherregal.
2004 bekam ich noch einmal eine Bibel geschenkt, zum Geburtstag. Es war die „Hoffnung für alle“.
Und diese Bibel habe ich dann endlich gelesen von Anfang bis Ende, das hat 3 Jahre, 3 Monate und einige Tage gedauert. Aber je mehr ich gelesen habe, um so faszinierter und neugieriger wurde ich.
Und heute bin ich absoluter Fan von der Bibel. Habe mir noch eine „Elberfelder“ dazugekauft und mir eine Hörbibel zu einem weiteren Geburtstag schenken lassen.
Und ich brauche alle fünf Bibeln.
Die Luther, wenn mir nach einem feierlich formulierten Bibeltext ist.
Die Gideon, wenn ich verreise, damit das Gepäck nicht zu schwer wird.
Die Hoffnung für alle, wenn ich etwas schnell im Zusammenhang lesen möchte.
Die Elberfelder, wenn ich etwas mal wieder ganz genau wissen muss, und
die Hörbibel, wenn ich neben bügeln, kochen oder Staub wischen Bibeltexte statt Radio hören möchte.
Na, und wenn ich etwas suche, brauche ich die Online-Bibel.
Jetzt wo ich das so zusammentrage, wird mir klar, da hatte Gott ganz schön Geduld mit mir.
23 Jahre hat er gewartet, bis ich mich für sein Wort interressiert habe....Ich selber bin mit Gott längst nicht so geduldig....
Unserem Gebetsfreund aber möchte ich Mut machen. Für seinen Freund stehen bestimmt ebenso noch weitere Bibeln oder Begegnungen bereit. Da besteht also jede Menge Grund zur Hoffnung.

2 Kommentare:

Nenne hat gesagt…

Dein Beitrag macht wirklich Mut.
Ich liebe meine Lutherbibel, weil ich mit der groß geworden bin. Aber ich habe auch manche andere Übersetzung. Und je nach dem lese ich aus den anderen Übersetzungen vor. Aber für mich persönlich bleibe ich bei Luther.
Wie schön, dass es so viele gute Übersetzungen gibt.
Dir ganz liebe Grüße
Nenne

andy55 hat gesagt…

tolle geschichte.
und sie zeigt, dass gott einen langen atem hat. und uns auch gerne mal in seine zeitpläne mit hineinnimmt.
danke fürs posten!