Dienstag, 30. April 2013

Begegnung, die mich nachdenklich stimmt

Heute auf dem Nachhauseweg kehrte ich schnell noch beim hiesigen Gärtner ein, um Combistäbchen für meine Affenbroties zu kaufen.
Vor mir war eine Kundin, die ich erst auf den zweiten Blick glaubte zu kennen. Kann es sein, dass es Andrea* ist? Oh, wenn ja, dann ist sie aber schmal geworden.... Sie ist die Frau eines Kollegen, mittlerweile kennen wir uns über dreissig Jahre, haben uns aber die letzten zwei, drei Jahre nicht gesehen. Ist sie es nun oder nicht?! Als sie sich umdreht und mich anschaut sehe ich, sie denkt genau dasselbe und zögert. Da lachen wir uns an und das Eis ist gebrochen und wir halten einen kleinen "Ratsch" auf dem Parkplatz. Fragen nach dem Wohlergehen und der Familie. Sie hat mit ihrem Mann erst kürzlich ein Haus gekauft und ist letztes Jahr dorthin umgezogen, beide Töchter sind erwachsen und selbständig und aus dem Haus.
Ich erzähle natürlich, dass wir inzwischen Grosseltern sind, und da sagt sie:"Das ist uns zum Glück bis jetzt erspart geblieben!" Ich bin völlig perplex und kann nur sagen, dass wir uns sehr über unsere Enkelin freuen. Später grübele ich noch lange über sie nach, und mir viel auf, dass sie auch auf die Frage, was sie denn zum 1. Mai unternehmen, so abwertend geantwortet hat, nämlich: "Wir müssen zu Bekannten, sind leider eingeladen...".
Irgendetwas verfinstert ihr das Herz und lässt die Sonne nicht durch, finde ich und bin mir sicher, dass sie sich selber dessen gar nicht bewusst ist. Leider stehen wir uns nicht so nahe, dass ich rundheraus hätte fragen können, was sie belastet. Ich wünsche ihr, dass Gott ihr Menschen an die Seite stellt, die ihr helfen, dieses Betrübte und Negative zu überwinden.

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