Mittwoch, 14. Juli 2010

Hoffentlich ansteckend...

Meine Grossmutter pflegte zu sagen: "Wo keine Bibel ist im Haus, da sieht es öd und traurig aus."
Für unser Haus traf das natürlich nicht zu, wir hatten selbstverständlich eine Bibel!
Als Kind hatte ich bei diesem Satz immer die Vorstellung, dass dieses Buch unser Haus beschützen würde, Blitzschläge ableiten, Einbrecher vertreiben, drin lesen habe ich niemand sehen....
Gemeint hat meine Grossmutter sicher, dass ein Leben ohne den christlichen Glauben und ohne die Gebote zu achten, keine Erfüllung findet.
Und ich sehe das heute ebenfalls so. Ohne Gottes Segen, ist mein Leben öd und traurig, weil ohne Hoffnung auf Gottes Neue Welt.
Was aber kann die Bibel dabei tun? Solange sie nur im Hause ist und vergessen irgendwo im Regal oder in einer Kiste liegt, nützt sie sicher nichts.
Nein, sie wirkt erst dann, wenn man sie liest. Jedenfalls habe ich diese Erfahrung gemacht.
Beim ersten Mal habe ich sie einfach von vorne bis hinten durchgelesen, um zu erfahren, was steht eigentlich alles in der Bibel.
Und schon da hat sie mich verändert, Neugier, Erstaunen, Ehrfurcht, auch Widerspruch geweckt.
Dann habe ich immer wieder mal ein Buch der Bibel gelesen, mal je nach Bibelwort, das in der Sonntagspredigt dran war, mal einfach nach Lust und Laune.
Im Moment lese ich die Tageslosung in ihrem Gesamtkontext, meistens zum Frühstück. Und ich spüre, wie selbst diese relativ kurzen Passagen auf mich wirken.
Sie trösten, ermutigen, ermahnen oder erfreuen mich, oder sie locken mich, weiter und weiter zu lesen.
Auch schon längst bekannte Texte, bringen immer wieder neue Gedanken in mir hervor, und es ist spannend, dieselbe Textstelle in unterschiedlichen Übersetzungen zu erforschen.
Womit ich sagen möchte, dass mir inzwischen längst nicht mehr nur eine Bibel reicht....
Ich habe eine Lutherübersetzung (1984), weil ich die Formulierungen so ansprechend finde (ach "Es begab sich aber zu der Zeit..." ist einfach zu schön), dann eine Elberfelder Studienbibel, weil ich, wenn ich Zeit habe, den Texten gern auf den Grund gege (am liebsten auf den Urtext). Dann habe ich noch eine Gideon-Bibel, eine ganz kleine, die ich gut mit ins Büro nehmen kann, wenn ich im Gebetskreis mit der Andacht dran bin und schliesslich die "Hoffnung für alle", die das Alte und das Neue Testament in einem heute üblichen Deutsch enthält, für die Tage, wenn ich in kurzer Zeit die Gesamtzusammenhänge verstehen möchte.
Für mich ist die Bibel Gottes Wort - und ohne Gottes Wort ist keine Verbindung zu ihm möglich. Je mehr ich darin lese, je mehr füllt sie sich mit Aussagekraft und Leben, je mehr hat sie mir zu sagen und um so mehr festigt sich die Gewissheit: Ja, dies ist Gottes Wort.

Gerne würde ich auch andere Menschen zum Bibellesen ermuntern, ihnen vermitteln, wie bereichernd es ist, das Buch der Bücher nicht im Schrank einstauben zu lassen.
Heute Abend ist Vorbereitungstreffen für unseren nächsten ImPuls-Gottesdienst, Themensuche.
Mal sehen, ob ich die anderen Teammitglieder für das Thema Bibellesen begeistern kann.

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