Wir waren noch nie in Würzburg. Ab morgen soll sich das ändern. Wir sind dort mit unseren Freunden aus Leipzig und Chemnitz verabredet, um die nächsten drei Tage miteinander zu verbringen und gemeinsam Silvester zu feiern.
Gleich nach dem Frühstück geht´s los.
Das wird vorraussichtlich unsere letzte grosse Fahrt mit unserem "Omega-Baby", und ich hoffe sehr, wir kommen wohlbehalten, unfall- und pannenfrei hin und wieder zurück. Tja, ein bisschen Wehmut schleicht sich beim Gedanken an "Baby" ein....
Montag, 29. Dezember 2008
Würzburg wir kommen
Sonntag, 28. Dezember 2008
schon wieder vorbei
Samstag, 27. Dezember 2008
Freitag, 26. Dezember 2008
Donnerstag, 25. Dezember 2008
Das Geheimnis ist gelüftet
Für den Porzellan-Nikolaus habe ich gute Verwendung, er kann uns im nächsten Jahr die Adventszeit erhellen, mal als Oberlehrer im Korridor oder als Weihnachtsmann auf dem Esstisch...
Mittwoch, 24. Dezember 2008
Es begab sich aber zu der Zeit....
Heiliger Abend – damit verbinden die meisten Menschen, Frieden, Familie, Kerzen, Besinnlichkeit, gutes Essen, Geschenke.
Ich tue das auch und freue mich jedes Jahr wieder auf Heilig Abend und Weihnachten.
Dabei geht es doch um Jesus, an dessen Geburt wir Christen an diesem Tag ganz besonders denken, und den wir feiern, weil mit IHM der neue Bund zwischen Gott und den Menschen beginnt.
Und diese Geburt war alles andere als beschaulich.
Kaiser Augustus hatte eine Volkszählung befohlen. Und um die Sache noch problematischer zu machen, musste jeder Mann mit Kind und Kegel in seine Geburtsstadt reisen. Reisen, das sagt sich so leicht. Da war nichts mit ICE oder mit Privatauto, nicht mal mit Mitfahrzentrale oder Bummelzug – jeder musste zu Fuß gehen. Wer Geld hatte, konnte sich Maultiere oder Esel für Gepäck und Proviant leisten. Und welch ein Durcheinander und Gedränge wird in den Städten geherrscht haben?
Jeder war sich selbst der Nächste und musste zusehen, ein Dach über den Kopf für sich und seine Familie zu bekommen. Die Einwohner der Städte waren gleichermaßen beunruhigt und überfordert – so viele Fremde in den Straßen, alle brauchten zu Essen, Unterkunft und…und…und.
Auch Maria musste ihrem Josef nach Betlehem folgen. Wie mag es ihr zumute gewesen sein? So jung und unerfahren, hochschwanger mit ihrem ersten Kind, das ein besonderes Kind sein wird, wie ihr der Engel gesagt hatte.
Sie war erst verlobt und noch nicht verheiratet – Josef verdächtigte sie, sich mit einem anderen Mann eingelassen zu haben, was bestimmt sehr schmerzte.
Und dann in Betlehem, in diesen chaotischen Zuständen, weit weg von zuhause, ohne Unterkunft, ohne Hebamme oder anderen Beistand brachte sie ihr erstes Kind in einem Stall zur Welt. Sicherheit und Geborgenheit sehen anders aus.
Gott sendet seinen Sohn zu den Menschen in solche Zustände! Er soll den Menschen das Reich Gottes nahebringen und den Tod überwinden, damit die Menschen ewiges Leben haben können.
Er sendet ihn nicht als Fürst oder Krieger, sondern als Neogeborenes. Hilflos, schutzbedürftig und in armselige und unsichere Verhältnisse hinein gibt er seinen Sohn.
Und wie schön: Maria vertraut dem, was der Engel zu ihr gesagt hatte, liebt und umsorgt ihr Kind und auch Josef tut das seine dazu.
Jedes Jahr wieder lese ich diese Geschichte (Lukas 2) gern. Sie sagt mir, Gott kommt zu den Menschen, ganz ohne Prunk und Herrschermanier, braucht keinen roten Teppich sondern kommt mitten hinein in den Alltag, wie elend, stressig oder karg er auch sein möge.
Ich wünsche mir, dass Geschenke und Festtagsschmaus das nicht überdecken, dass die Botschaft der Heiligen Nacht bleibt, weit über Weihnachten hinaus und dass ich sie weitergeben kann.
Montag, 22. Dezember 2008
Bestanden!
Sonntag, 21. Dezember 2008
Vierter Advent
Die weisse Pracht von letzten Mittwoch hat sich leider verflüchtigt, kein Wunder bei 8°C plus.
Aber weisse Weihnachten sind in dieser Gegend sowieso derart selten, dass es mich wundert, warum wir dennoch jedes Jahr wieder auf Schnee und Frost zum Fest hoffen.
Unsere Weihnachtsvorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen.
Heute kam unsere Tochter zu Besuch und wird bis nächsten Sonntag bleiben.
Das ist auch mal wieder schön.
Wir hatten heute ein gemütliches Raclettessen und anschliessend einen gemeinsamen Spaziergang. Zeit für Gespräche, nicht nur am Telefon, Kerzenschein, Weihnachtslieder - das war schon ein klein bisschen Weihnachten.
Freitag, 19. Dezember 2008
so, das wäre geschafft
Heute war meine letzter Bürotag in diesem Jahr.
Weihnachtsferien - Hurraa.
Als erstes hat mein Mann heute morgen den Wecker abgestellt, wunderbar.
Der Nachmittag und Abend war zwar nochmal ganz schön streng mit Wochenendeinkauf, Fensterputz und sonstiger Hausarbeit gefüllt, aber nun ist Feierabend.
Morgen holen wir den Weihnachtsbaum, ein paar Geschenke sind noch einzupacken...so langsam fühlt es sich auch an wie Ferien...schön.
Donnerstag, 18. Dezember 2008
Endlich wieder Normalität
Ab morgen zieht bei uns endlich wieder der normale Alltag ein.
Die letzten beiden Wochen waren wirklich sehr angespannt.
Wir waren auf Autosuche in verschiedenen Autohäusern (sehr zeitaufwändig), Ersatz für unser Familienmitglied Omega (Baby) muss her.
Im Bad funktionierte die Fussbodenheizung nach sehr seltsamen Regeln, musste neu programmiert werden. Und Weihnachtsvorbereitungen waren natürlich auch zu treffen.
Aber nun ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Die Fussbodenheizung tut nun ihr Werk, wann und wie sie soll. Ist auch mal schön.
Die Weihnachtsgeschenke sind besorgt oder mindestens festgelegt, was wir schenken wollen (zu wissen, was, ist die halbe Miete), und die Autosucherei, oder besser gesagt, das Diskutieren, Vergleichen und Entscheiden, welche Ausstattung, welcher Motor sein muss, was sein darf und was so alles möglich gewollt sein würden könnte, hat nun endlich ein Ende. (Mein Mann hat gestern unter der Dusche entschieden, heute haben wir seine Entscheidung probegefahren und anschliessend als Jahreswagen gekauft. Das nenne ich mal Effizienz!)
Ab morgen also kehrt relative Ruhe ein. Da schwebt mir natürlich gleich Zeit zum Lesen, zum Schreiben und Zeit für mein arg vernachlässigtes Bibelstudium vor....
Dienstag, 16. Dezember 2008
Was ist das Weihnachts-ABC?
Michael Gerster weiss wie es geht:
Advent - Vom Einzelhandel ungeduldig herbeigesehnte Zeit, in der die zu Weihnachtsmännern umgeschmolzenen Osterhasen erfolgreich abgesetzt werden können.
Bethlehem - absoluter Nebenschauplatz der Weltgeschichte, der durch göttliche Fügung zum Schauplatz des größten kosmischen Ereignisses der Weltgeschichte wurde; eine rechtzeitige Reservierung von Unterkünften wird seitdem dringend empfohlen.
und weiter geht es so:
Freiluft-Adventsandacht
Den heutigen Heimweg von der Arbeit habe ich mir endlich mal wieder zu Fuss gegönnt. Vielerorts lag in geschützten Ecken noch Schnee, aber so richtig Winter ist eben leider doch nicht.
(Ich bin regelrechter Fan von frostklaren Tagen, Bäumen und Sträuchern, die von gefrorenem Reif ganz verzaubert sind, Eiszapfen und verschneiten Gärten.)
Aber wenn sich mir die Landschaft auch kahl, welkig braun und tot darstellte und es schon dunkel wurde, war mein Heimweg doch schön. Denn in vielen Fenstern und Vorgärten leuchteten Lichterketten oder anderer Adventschmuck so heimelig und warm, dass es eine Freude war, das alles zu betrachten. Ich bewundere auch die Phantasie, mit der Haustüren oder Fenster verziert werden.
So liess ich mir Zeit, dachte an Advent, was er für mich bedeutet, was Gott uns alle Jahre wieder in dieser Zeit sagen will, ob ich es wohl je wirklich begreife? Und summte die ganze Zeit "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" vor mich hin.
So dauerte meine Wanderung zwar beinahe zwei Stunden, aber ich kam hochgestimmt zu Hause an. Und da gibt´s jetzt noch Kerzenschein und natürlich die Lichterkette auf dem Balkon...
Sonntag, 14. Dezember 2008
Morgen geht´s los
Gestern wurde die neue Linie 38 feierlich eingeweiht und wir nutzten die Gelegenheit, um damit von beinahe unserer Haustür mitten in die Basler Innenstadt zu fahren und die weihnachtliche Beleuchtung und den Weihnachtsmarkt zu geniessen.
War eine prima Sache....nur der Weihnachtsmarkt war ein bisschen arg gut besucht. Da wir aber nicht wirklich alle Stände begucken wollten sondern mit Glühwein und Chäskuechli sehr zufrieden waren, hat es uns trotzdem viel Spass gemacht.
Die hier im Foto dargestellte Strasse habe ich extra für H&H* aufgenommen: die längste Weihnachtsstrasse Europas.
(*Heidrun und Herrchen)
Freitag, 12. Dezember 2008
QM-Schulung
Gestern hatte unsere Firma zum Weihnachtsessen eingeladen, aber vorher stand noch eine 5-stündige Mitarbeiterinformation, von der drei Stunden eine Schulung über das neu enstehende Qualitätsmanagementsystem beinhalteten.
Eine der Aussagen des Referenten:
"Es genügt nicht, ein Industrieschauspieler zu sein. Man muss auch Ahnung haben." (jawollja)
Beim abendlichen gemütlichen Teil war das Essen sehr lecker, die Gespräche eher widerspüchlich, undurchsichtig, so dass ich nun nicht mehr sicher bin, ob der Biss nicht doch giftig war....
Mittwoch, 10. Dezember 2008
passt...
Heute vorm Frühstück las ich folgenden Zusatztext in meinem Losungsbuch:
"Dem Herrn musst du trauen, wenn dir´s soll wohlergehen;
auf sein Werk musst du schauen, wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen und mit selbsteigner Pein
lässt Gott sich gar nichts nehmen, es muss erbeten sein."
Paul Gerhardt
Das hat mir Mut gemacht für mein Chef-Gespräch heute morgen. Dafür gebetet hatte ich sowieso.
Und siehe da, der Biss war nicht ohne aber nicht giftig.
Vielleicht stehen Veränderungen an, aber ich bin dazu eingeladen - nicht verurteilt.
Gott sei Dank.
Dienstag, 9. Dezember 2008
Mir ist mulmig zumute
Heute Vormittag rief mich mein Chef an. Ob ich morgen Zeit einplanen könnte, er habe mit mir zu reden. Dafür sollte ich unbedingt in unsere Firma kommen, beim Kunden (wo ich seit 5 Jahren eingesetzt bin) möchte er dieses Gespräch nicht führen. Ich sagte natürlich zu, schiesslich ist er der Chef, und wir verabredeten uns für morgen 8.00 Uhr.
Zunächst dachte ich, ja das wird ein normales Mitarbeitergespräch sein, nach fast zwei Jahren wird das auch mal Zeit... Inzwischen aber weiss ich, dass niemand sonst von meinen Kollegen ein "Mitarbeitergespräch" hat. Was also ist das Ziel des Gespräches? Hat er die Absicht (und er ist Meister im Absichten verfolgen), mich woanders einzusetzen? Wo ich mich doch so gut zwischen Rohrklassen, Festigkeitswerten von Schrauben und Gleitringdichtungen eingelebt habe?
Der Anruf ist wie der Biss einer Schlange, von dem man noch nicht weiss, ob er giftig war.
Montag, 8. Dezember 2008
Advent heisst auch Musik
Jedes Jahr im Advent versuchen wir mindestens ein Advents- oder Weihnachtskonzert in unserer Gegend zu besuchen. Die Art der Konzerte ist dabei ganz vielfältig: letztes Jahr war es ganz Klassisch das Weihnachtsoratorium von Bach, im Jahr davor hiess das Konzert "Lebkuchen auf die Ohren" von und mit Dieter Hildebrandt.
Gestern nun besuchten wir das Konzert von Denny Plett und seinem Ensemble mit dem Titel Wunder über Wunder.
War wieder ein ganz anderer Stil, aber hat mir sehr gefallen. Meinen Mann haben die Stimmen und der Sound begeistert. Die Art, Lieder wie "Oh du fröhliche" oder "Tochter Zion" in rockiger Version zu singen, sind nicht so ganz seine Vorstellung von Advent-Stimmung...war aber dennoch für uns beide ein schönes Erlebnis.
"Bunt fröhlich und sehr sportlich"
...so las man heute in der Lokalzeitung, sehr zu unserer Freude...
Sonntag, 7. Dezember 2008
Gestern...
Zum 2. Advent
1. Korinther 13 mal anders:
Wenn ich mein Haus perfekt mit Tannenzweigen, Lichterketten und klingenden Glöckchen schmücke, aber keine LIEBE für meine Familie habe, bin ich nichts als eine Dekorateurin.
Wenn ich mich in der Küche abmühe, kiloweise Weihnachtsplätzchen backe, Feinschmeckergerichte zubereite und zum Essen einen wunderschön gedeckten Tisch präsentiere,aber keine LIEBE für meine Familie habe, bin ich nichts als eine Köchin.
Wenn ich in der Suppenküche mithelfe, im Seniorenheim Weihnachtslieder singe und all meinen Besitz an die Wohlfahrt spende,aber keine LIEBE für meine Familie habe, nützt es mir gar nichts.
Wenn ich den Tannenbaum mit glänzenden Engeln und gehäkelten Eissternen schmücke, an tausend Feiern teilnehme und im Chor Kantaten singe,aber nicht Jesus Christus im Herzen habe, dann habe ich nicht begriffen, worum es eigentlich geht.
Die LIEBE unterbricht das Backen, um das Kind zu umarmen.
Die LIEBE lässt das Dekorieren sein und küsst den Ehemann.
Die LIEBE ist freundlich trotz Eile und Stress.
Die LIEBE beneidet andere nicht um ihr Haus mit ausgesuchtem Weihnachtsporzellan und passenden Tischtüchern.
Die LIEBE schreit die Kinder nicht an, sie sollen aus dem Weg gehen, sondern ist dankbar, dass es sie gibt und sie im Weg stehen können.
Die LIEBE gibt nicht nur denen, die etwas zurückgeben können, sondern beschenkt gerade die mit Freuden, die das Geschenk nicht erwidern können.
Die LIEBE erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles.
Die LIEBE hört niemals auf.
Videospiele werden zerbrechen, Perlenketten werden verloren gehen, Golfschläger werden verrosten.
Aber das Geschenk der LIEBE wird bleiben.
(Autor unbekannt, gefunden bei andy55 )
Samstag, 6. Dezember 2008
Nicht nur Regen - heute ist Nikolaustag
SANKT NIKOLAUS
Legende und Fakten sind bei dem Freund der Kinder und Armen nicht mehr zu trennen.
Nikolaus achtete und half Menschen, die sich in Not und Bedrängnis befanden.
Seine menschliche Größe machten ihn zu einer Persönlichkeit, an die sich zahlreiche Weihnachtsbräuche koppeln.
Nikolaus wurde in Patara (in der Nähe von Antalya) geboren. Als Geburtsjahr wird 280 bzw. 286 vermutet. Nach der Heiligenlegende war er der Sohn der frommen Eltern Johanna und Epiphanes, die nach seiner Geburt ein jungfräuliches Leben geführt haben sollen.
Am ersten Tag stand er schon aufrecht in der Badewanne, berichtet Jacobus de Voragine im 13. Jahrhundert. Der Knabe spielte nicht mit Kindern seines Alters, Kirchenbesuche und Bibelstudium waren ihm wichtiger. In Xanthos studierte er.
Die Eltern hinterließen ihm ein reiches Erbe. Nikolaus wollte das Geld nicht für individuelle Freuden einsetzen. Er dachte nach, ob es nicht sinnvollere Möglichkeiten gab, die Erbmasse einzusetzen. Er fand Alternativen. So kam es zu einer guten Tat, die ihn später zum weihnachtlichen Gabenbringer kürten:
GOLD FÜR DIE BRÄUTE
Ohne angemessene Mitgift war es nicht möglich, eine Ehe zu schließen. Drei jungen Frauen blieb aus Geldnot, nur der Weg sich zu prostituieren. Als das Schicksal der Frauen an das Ohr von Nikolaus drang, kletterte er auf das Dach des Hauses und warf Goldklumpen in die Wohnung.
Den Hochzeiten stand jetzt nichts mehr entgegen.
Die Verantwortung des Bischofsamtes wurde Nikolaus noch als junger Mann, um das Jahr 300 herum, übertragen.
Widerwillig übernahm Nikolaus die Würde. Die Funktion übte er dennoch gewissenhaft aus.
Es war sein Bestreben, Menschen vom christlichen Glauben zu überzeugen.
Schönes Wetter
Heute finde ich es schön, dass der Tag so völlig verregnet ist. Somit lockt es uns so gar nicht vor die Tür und es ist Zeit, mal 3 Stunden am Stück zu lesen, etwas in Ruhe zu bereden und mal wieder längere Zeit am Computer zu sitzen. So ein Regen-Tag ist sehr erholsam.
Nachher allerdings ist es mit der Ruhe aus. Um 20.Uhr beginnt die Jahresfeier des Turnerbundes und damit sind es nur noch Stunden bis zu unserem Aerobic-Auftritt - na, wird schon schiefgehen...
Dienstag, 2. Dezember 2008
Einmal Jenseits und zurück
Noch immer, oder besser immer mal wieder habe ich das Buch von Fritz Roth "Ein Koffer für die letzte Reise" beim Wickel.
Gerade heute habe ich zwei Ansichten über das Lebensende erfahren, dass ich staune, wie zwei Menschen doch völlig gegensätzliche Überzeugungen haben können:
Da ist ein ehemaliger Geschäftsführer eines Blumengrossmarktes, der seinen Koffer leer lässt mit den Worten:
"Auf meiner letzten Reise brauche ich einen Namen bei Gott und einen Geldbeutel, der sich nicht abnutzt (damit ist ein Schatz im Himmel gemeint) und ein Herz, das nicht an diesem Besitz hängt."
Und dann ist da eine Regisseurin, die schreibt:
"...mein innigster Wunsch ist, als Mensch eine Runde im Wiedergeborenwerden auszusetzten... wenn alles gut läuft werde ich als Katze oder als kleiner Raubvogel noch einmal auf die Welt kommen, denn zum Paradies fehlt mir noch die nötige Reife..."
Ihr Koffer enthielt eine kleine Spielzeugmaus, weil ihre grosse Sorge ist, als Maus wiedergeboren zu werden, denn dann müsse sie sich ja vor Katzen und Raubvögeln, also irgendwie vor sich selbst, in acht nehmen....
Ich denke, mit der fehlenden Reife hat die Dame recht.
Montag, 1. Dezember 2008
überraschend glatt
Heute war Bühnenprobe für unseren Step-Auftritt am nächsten Samstag. In dieser Art habe ich sie auch noch nicht erlebt.
Seit sechszehn Jahren treten wir zu jeder Weihnachtsfeier des Turnerbundes mit einer Turnshow oder einer Aerobicvorführung auf. Immer am Montag vor dem Auftritt ist dann Bühnenprobe, mit Kostümen, Stellprobe usw. Eigentlich Routine.
Aber heute war es eben doch anders: die Bühne war frei, das heisst die Gruppe vor uns war schon fertig, es fehlte niemand aus unserer Gruppe, jede hatte zu Hause die Schrittfolgen geübt - die Choreografie sass, es gab keine Probleme mit der Musikanlage, wir brauchten keine Bewegungsabläufe umzustellen - kurz - es lief wie am Schnürchen.
(dazu muss ich unbedingt festhalten, dass es sicher auch an der Musik von Dusty Springfield liegt, die ist so schwungvoll und mitreissend, da gehen die Füsse von allein...)
Hat Spass gemacht.
Sonntag, 30. November 2008
Samstag, 29. November 2008
zum nachdenken
"Das Glas des Lebens
Eine erfundene Geschichte, die aber - wie so viele erfundene Geschichten - wahrer ist als manche wirklichen:
Ein alter Mann zeigte mir ein leeres Glas und füllte es mit Steinen. Danach fragte er mich ob das Glas voll sei. Ich stimmte ihm zu. Er nahm eine Schachtel mit Kieselsteinen aus seiner Tasche und schüttete diese in das Glas. Natürlich rollten sie in die Zwischenräume. Wieder fragte er mich ob das Glas nun voll sei. Lächelnd sagte ich ja. Der Alte seinerseits nahm nun wieder eine Schachtel. Diesmal war es Sand. Er schüttete diesen in das Glas und auch der verteilte sich in den Zwischenräumen.
Nun sagte der alte Mann:
„Ich möchte, dass Du erkennst, dass dieses Glas wie dein Leben ist. Die großen Steine sind die wichtigen Dinge im Leben, wie zum Beispiel Deine Liebe, Deine Familie, Deine Gesundheit. Also Dinge, die, wenn alle anderen wegfielen und nur Du übrig bleibst, Dein Leben immer noch erfüllen würden.
Die Kiesel sind andere, weniger wichtige Dinge, wie zum Beispiel Deine Arbeit, Dein Haus, Dein Auto. Der Sand symbolisiert die ganz kleinen Dinge im Leben.
Wenn Du den Sand zuerst in das Glas füllst, bleibt kein Raum für die Kieselsteine und die großen Steine. So ist es auch in Deinem Leben.Wenn Du all Deine Energie für die kleinen Dinge im Leben aufwendest, hast Du für die großen keine mehr.
Nimm Dir Zeit für die Liebe und Deine Familie, achte auf Deine Gesundheit, es wird noch genug Zeit geben für Arbeit, Haushalt usw..Achte zuerst auf die großen Steine, denn sie sind es die wirklich zählen...Der Rest ist nur Sand."
aus "Gedanken" in SWR3 von Dr. P. Kottlorz
...diese Geschichte geht mir nach, und ich möchte, dass die Beziehung zu Gott auch ein Stein in meinem Gals sein soll...nicht Kiesel...noch Sand...
Donnerstag, 27. November 2008
Vom Kirchengemeinderat
Ein Mensch ..., ein Sünder hier auf Erden,
sagt sich, das muss jetzt anders werden,
und er beschließt nach ein` gem Zieren,
als Ältester zu kandidieren,
weil, wie die Wissenschaft belegt,
das Umfeld ja den Menschen prägt,
glaubt er sich bald der Sünden ledig,
ist er erst in der Kirche tätig.
Denn in diesem hehren Kreis,
wie jeder glaubt und mancher weiß,
wird jeder seinen Bruder lieben,
weil`s in der Bibel schon geschrieben.
Bald ziert der Mensch, der dies entdeckt,
`nen bunten Kirchenwahlprospekt,
man präsentiert ihn, konterfeit,
der überraschten Christenheit.
Als man am Sonntag dann gewählt
und alle Stimmen ausgezählt,
da steht der Mensch, er glaubt`s selbst kaum,
als Ältester im Kirchenraum.
Steht da mit würdigem Gesicht,
was ihn erwartet, weiß er nicht.
Er wird es, so in ein, zwei Jahren,
genau wie ich, von selbst erfahren.
Der Mensch, in dieses Amt geführt,
die Bibel eifrig jetzt studiert,
weil diese ja für jeden Christ,
der Fundus seines Glaubens ist.
Wie steht es bei Johannes dort?
Ganz am Anfang war das Wort!
Er glaubt, wenn dieses Wort ihn lenkt,
das Amt ihm große Freude schenkt.
Was er nicht weiß, nicht wissen kann,
bei Kirchens fängt`s oft anders an.
Dort steht, er sieht`s bald messerscharf,
am Anfang oft der Paragraph.
Die Kirche hier, auf dieser Erden,
die will ja auch verwaltet werden,
mit Gesetz, Verordnung und Erlass,
und da versteht man keinen Spass.
Wenn für den Durchschnittschristen leicht
Gesangbuch und die Bibel reicht,
für Profis ist das nicht genug,
sie brauchen ein Gesetzesbuch.
Das kommt, weil in der Kirche Spitzen,
in Scharen die Juristen sitzen,
und mancher Oberkirchenrat
gottähnliche Funktionen hat.
Der Mensch, wenn er dies hat kapiert,
fühlt sich am Anfang stark frustriert,
sieht sich in seiner Rolle jetzt
ein kleines bißchen fehlbesetzt.
Das geht vorbei, wie jedermann
der Älteren hier bestät`gen kann,
und er wird bald, mit gutem Willen,
sich in der Kirche heimisch fühlen.
Wird dann zur Sitzung eingeladen,
dann braucht er nicht mehr zu erraten,
was hinter dem KGR steckt,
und dem, was der FA bezweckt.
Der Mensch, erst kurz in seinem Amt,
wird in `nen Ausschuss bald entsandt,
wo er, mit Wissbegier erfüllt,
recht bald schon als Experte gilt.
Hierdurch in seinem Wert gesteigert,
er keiner Bitte sich verweigert.
Bald gibt`s kein` Posten von Format,
wo er nicht Sitz und Stimme hat.
Ob Synode, Hauptausschuss,
immer er dabei sein muss,
gemeindlich hoch im Kurs er steht,
daheim gilt er als Rarität.
Doch durch das Amt, das er bekleidet,
sein Horizont sich mächtig weitet,
er ist umfassend informiert,
von dem, was kirchlich so passiert.
Er weiß des Gottesdienstes Zeiten,
ab wieviel Uhr die Glocken läuten,
wer sonntags auf der Kanzel steht,
um was es in der Predigt geht.
Des Katechismus` schwere Fragen,
die kann er nachts im Traum aufsagen,
er weiß, wie breit, wie hoch, wie tief,
und wann gebaut das Kirchenschiff.
Der Haushaltsplan, einst voller Tücken,
bereitet heute ihm Entzücken,
er weiß, wie man dort Geld versteckt
und Finanzierungslücken deckt.
Er weiß, was er einst nie geahnt,
wie man Gemeindehausbau plant,
und wie, weil`s für die Andacht wichtig,
die Kirchenbank anatomisch richtig.
Im Gottesdienst ihm`s auch gefällt,
er liest mal Andacht, zählt mal Geld.
Er hilft dem Pfarrer am Altar,
und kennt das ganze Kirchenjahr.
Auch Kirchenfeste vorbereiten,
bereitet keine Schwierigkeiten.
Er zapft dort Bier und grillt die Wurst,
denn wer da singt, der kriegt auch Durst.
Beim Gottesdienst im Grünen gar,
stellt er das Kreuz, schmückt den Altar,
er richtet einen Fahrdienst ein
und sorgt auch für den Sonnenschein.
Der Mensch, der von Architektur
früher wußte keine Spur,
ist jetzt mit dem Stil vertraut,
in dem man seine Kirch` erbaut.
Auch wie `ne Orgel konstruiert,
hat er inzwischen gut kapiert,
kennt den Prospekt, das Manual,
weiß um der Pfeifen Größ` und Zahl.
Was Lektor und was Prädikant,
auch das ist bestens ihm bekannt,
den Unterschied laut Stellenplan
von Vikar und von Dekan.
Er kennt den Bischof, den Prälat,
und wer sonst was zu sagen hat ...
Die Kirchenleitung er durchschaut,
wie sie hierarchisch aufgebaut.
Seit der Dekan mit ihm zumeist
alljährlich auf nach Beuggen reist,
ist ihm, der schwach sonst auf der Brust,
das Singen eine große Lust.
Kaum ist das Essen aufgetragen,
singt er, wenn ihm auch knurrt der Magen,
`nen Kanon, dass es laut erschallt,
wird dabei auch die Suppe kalt.
Der Pfarrer Zahl, die er erlebt,
im Lauf der Zeit sich ständig hebt.
Ernste und heitere Geschichten,
könnt er über sie berichten.
Genug. Im Dienste nun seit Jahren,
der Mensch hat viel erlebt, erfahren,
das Amt hat ihm viel Müh` gemacht,
doch sicher Freude auch gebracht.
Die Sünde, die ihn einst bewegt,
hat er auch heut` nicht abgelegt,
genauso schwer, genauso groß,
kriegt er sie sicher niemals los.
Doch hat erkannt, der Mensch, der kleine,
und das ist wichtig, dieses eine,
dass, was ich auch tröstlich find`,
auch in der Kirch` nur Menschen sind.
Verfasser unbekannt
Mittwoch, 26. November 2008
Vorfreude
Schon naht sie wieder, die Zeit der Kerzen und Weihnachtslieder. Am kommenden Sonntag ist der erste Advent....
Zur Vorbereitung oder Übung haben wir heute schon mal die erste Adventfeier. "Wir", das sind die amtlichen sowie ehrenamtlichen Mitarbeiter unserer Kirchengemeinde.
Dieser Abend wird jedes Jahr im Spätherbst bzw. im Advent veranstaltet und war bisher immer sehr gelungen.
Schön, sich einmal mit den anderen austauschen zu können, ohne auf Ergebnis orientiert zu sein, niemand muss ein Protokoll schreiben und keiner muss seinen Terminkalender für das nächste Vorbereitungstreffen parat haben.
Wir werden miteinander das vergangene Jahr Revue passieren lassen, singen, essen, lachen und mindestens ein Gebet sprechen.
Montag, 24. November 2008
wieder zurück
Donnerstag, 20. November 2008
Wenn einer eine Reise tut....
...dann kann er was erzählen. So sagt man.
Mal sehen, was ich erzählen kann, wenn ich am Sonntag von meiner Reise zurückkomme, die ich morgen antrete. Ich reise nämlich mit der Bahn. Und da es weit mehr als 800 km sind, ist es sehr viel Bahn, mit der ich es zu tun bekomme. Obendrein gilt für eine der drei Teil-Strecken, nämlich Frankfurt(Main) - Leipzig, immer noch ein Ersatzfahrplan (hin- und heimwärts), weil die ICE-Züge noch überprüft werden.
Nun ja, es ist, wie es ist...
Am Samstag ist dann volles Programm: erst ein Familientermin beim Notar, nachmittags ein Besuch bei meinen Eltern und am Abend "Klassentreffen". Dieses Klassentreffen war im August eigentlich der Auslöser, dass ich diese Reise gebucht habe. Seither hat sich bei meinen Eltern so viel verändert (Krankheit meines Vaters, Grundstücksübertragung an meinen Bruder), dass inzwischen ein Sammeltermin daraus geworden ist.
Und am Sonntag geht´s schon wieder zurück. Wie es aussieht 10 Stunden per Bahn...
Auf das Klassentreffen freue ich mich schon. Diesmal feiern wir 30 (in Worten dreissig) Jahre Schulabschluss. Ist das zu fassen? Bin gespannt, ob viele kommen, und wie es den anderen in diesen Jahren ergangen ist.
Allen, die hier vorbeischauen wünsche ich ein gesegnetes Wochenende.
Denn bis denn...
Mittwoch, 19. November 2008
Heute ist Feiertag
Heftiger Schmerz führt zu einer "Schonhaltung". Wird die Schonhaltung aber zur Gewohnheit, führt sie zu Fehlbildungen und Schmerzen an anderen Stellen.
Oder anders gesagt, wenn man Schmerzen hat, ist Schonhaltung nicht die Lösung.
Das gilt auch im seelischen Bereich. Ist die Seele verletzt, reagiert der Mensch oft mit Insichzurückziehen oder nachtragender Bitterkeit, was dazu führt, dass die Seele noch mehr leidet.
Der Weg ist also, den Schmerz, die Verletzung wahrzunehmen, sich damit auseinanderzusetzen, zu analysieren. Was genau verursacht die Verletzung, welche Schuld trage ich selbst daran?
Und das Angebot steht, alles was in diesem Zusammenhang belastet vor Gott zu bringen, "abzuladen", um Vergebung zu bitten und einen Neuanfang zu machen.
Darum ging die Predigt des heutigen Abendgottesdienstes zum Buß- und Bettag.
Bibeltext: 1. Mose 31, 23-27
Dienstag, 18. November 2008
Feierabend?
Da ich mir morgen Abend für einen Gottesdienst Zeit nehmen möchte, gestern Abend bis nach neun in der in der Turnhalle war und am Freitag verreisen werde, ist mein Feierabend heute alles andere als geruhsam...
Nach der Arbeit war ich mit einer Kollegin joggen, zwischen Duschen und Abendessen zubereiten noch schnell eine Wäsche angesetzt. Gerade eben eine Rundmail an unser ImPulsteam verfasst.
Und gleich wartet noch das Bügeleisen mit dazugehöriger Bügelwäsche (ohne Bügelwasser) auf mich. Eigentlich sollte ich auch noch die Choreografie für unseren Auftritt zur Jahresfeier üben - aber durchlesen derselben hilft sicher auch.
Aber morgen....Morgen habe ich richtigen Feierabend, schön.
Montag, 17. November 2008
wo er recht hat....
"Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schwieriger."
Kurt Tucholsky
Sonntag, 16. November 2008
doppelt beschenkt
Seit vielen Monaten kämpft mein Vater gegen eine Lungenfibrose und es scheint, dass sich die Machtverhältnisse zu gunsten der Fibrose verschieben. Wir telefonieren jeden Sonntag miteinander und immer öfter habe ich den Eindruck, dass die Krankheit ihn in ganz kleinen Schritten aber unaufhaltsam "demontiert". Es ist schon bedrückend, dass sonntäglich immer wieder neu zu erfahren. Wieviel schrecklicher muss es sein, das durchleben, aushalten zu müssen. Und das von einem Mann, der zeitlebens zupackend, bestimmend, eben ein Mann der Tat war, jeder Zoll aus Kruppstahl. Schwächen? - Er doch nicht! Und nun das!
Abhängig von Sauerstoff, Medikamenten, anderen Menschen ist er knurrig, ungerecht, zänkisch - verzweifelt geworden. Und doch hofft und hofft er - auf Besserung, auf Heilung gar und ist so enttäuscht, wenn der Arzt ihm dies wieder nicht versprochen, sondern nur ausweichend geantwortet hat. Er tut mir von Herzen Leid.
Mehr noch als das Leid tun aber fragte ich mich in letzter Zeit, wie sieht es in seiner Seele aus? Ist er so verbittert, dass er seinen Glauben an Gott verloren hat?
Immer mehr schloss ich ihn in meine abendlichen Gebete mit ein: dass er den Glauben nicht verlieren und inneren Frieden finden möge.
Ich hätte ihn gern zu diesem Thema gefragt, aber am Telefon, so unvermittelt? Habe ich mich nicht getraut.
Und heute plötzlich, als er beschreibt wie es ihm geht, dass immer noch keine Besserung zu verzeichnen ist, sagt er plötzlich: für solche Zeiten haben wir ja unseren Glauben!
Da war es mein Stichwort.
Nun konnte ich ihn fragen: betest du? Und er antwortete: Ja natürlich, seit fünfzig Jahren beten Mutti und ich jeden Abend gemeinsam. Da konnte ich ihm ganz direkt sagen: ich bete auch für dich, jeden Tag. Und er darauf: ach Kind, das ist schön....
Was sind nun die Geschenke? Die Geschenke sind mein.
Das erste: Mein Vater wird nicht ohne Glauben aus dieser Welt gehen (was vielleicht hoffentlich auch noch ein bisschen dauert). Egal wie grantig er sich auch gegen seine Familie gebärdet, denke ich heute: "Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an."
Das zweite: So lange ich zurückdenken kann, war dies das erste Gespräch, das ich mit meinem Vater über den Glauben geführt habe.
Und ich spürte, wir waren uns so nahe wie schon viele Jahre nicht mehr.
Freitag, 14. November 2008
da ist was dran...
Vorgestern haben wir uns einen Film angeschaut, den ich insgesamt nicht so besonders gelungen fand: "Treuepunkte".
Aber ein Satz gefiel mir, einfach weil er wahr und sehr tiefgründig ist:
"Man lebt nicht auf Probe, man liebt nicht auf Probe und man stirbt nicht auf Probe."
Find ich richtig gut.
Dienstag, 11. November 2008
Vom Logarithmus überrollt...
Natürlich war ich so nett, nahm den Zettel entgegen und machte mir weiter keine Sorgen.
Das Diagramm kannte ich vom Inhalt her schon, Darstellung des Druck-Liter-Produkts, was soll schon dabei sein.
Erst als ich mit der Aufgabe dann konkret begann merkte ich, oh das muss ja eine logarithmische Darstellung sein. Wie war das doch gleich mit den Logarithmen? Und wie teilt man Diagrammachsen logarithmisch??? Meine Versuche mit Excel waren nicht brauchbar. Die mathemat. Werte waren zwar richtig, die Darstellung für die Norm aber völlig unbrauchbar.
Na ja, dachte ich mir. Zu Hause habe ich ja noch mein gutes altes "Tafelwerk" aus meiner Schulzeit. Heute Abend, da schaue ich schnell nach. Aber bei diesem Nachschauen merkte ich, über die in der Schule gelernte Mathematik ist mächtig viel Gras gewachsen, nicht nur über die Logarithmen. Nun hoffte ich auf meinen Mann. Schliesslich bin ich mit einem Mathe-Genie verheiratet. Und tatsächlich, als ich ihm mein Problem schildere, hat er gleich eine Idee und fragt leichthin: Welche logarithmische Darstellung - Zehnerlogarithmus, Zweierlogarithmus, Natürlicher Logarithmus? Einfach oder doppelte logarithmische Darstellung?? ich: hhmmm???
Na gut, ein bisschen musste auch er probieren, nachdenken und sich belesen, aber am nächsten Morgen beim Frühstück (um 6.30 Uhr!) konnte er mir doch vermitteln, wie ich mit meinen guten alten Tabellen schön von Hand die Abstände der Skaleneinteilung berechnen kann.
Das klappte dann tatsächlich wunderbar. Hat ein bisschen gedauert aber das neu entstandene Diagramm ist erstens korrekt und kann sich zweitens sehen lassen (meint mein Chef).
Ich bin betroffen über die Menge an Wissen, die ich einfach vergessen hatte, schliesslich hatte ich in Mathe eine eins. Ich dachte immer, es genügt ja, wenn man weiss, wo man nachlesen kann. Wie ich nun feststellte, ist das nur bedingt richtig. Besser ist es, wenn man jemanden kennt, den man fragen kann...:-) Und froh bin ich, dass ich die so leichtfertig angenommene Aufgabe doch lösen konnte.
Sonntag, 9. November 2008
"Erinnerung und Umkehr"
Unter diesem Titel fand heute unser Impuls-Gottesdienst statt. Ein Gedenkgottesdienst anlässlich des siebzigsten Jahrestages der Novemberprogrome 1938.
Der 9. November ist überhaupt ein besonderer Tag in der Geschichte Deutschlands:
9.11.1918 - Matrosenaufstand (Weimarer Republik)
9.11.1923 - Hitlerputsch
9.11.1938 - Novemberpogrome (auch Reichskristallnacht genannt)
9.11.1989 - Fall der Mauer
Schon in der Vorbereitung dieses Abends waren wir im Team in unseren Diskussionen und Gesprächen immer wieder berührt und erschrocken über die Geschehnisse von damals.
Wenn man Fotos der brennenden Synagogen, der zusammengetriebenen Menschen oder der Hetze verbreitenden Schilder an jüdischen Geschäften sieht, oder Texte von Zeitzeugen aus jener Nacht liest, dann graust es einem. Unweigerlich taucht die Frage auf, wie war das möglich?! Nein, eine umfassende Antwort darauf haben wir auch nicht gefunden. Unsere Absicht war es, zu erinnern und zur Umkehr aufzurufen, d.h. die sehr unrühmliche Rolle der Kirche damals klar aussprechen und zu mahnen, dass die Juden unsere Schwestern und Brüder sind.
Ich glaube, das ist uns gelungen. Die Kirche war voll, auch viele Jugendliche waren da, und war es mucksmäuschenstill.
Samstag, 8. November 2008
Dem Alltag eine Nase gedreht
(Foto JoJo Thumbo)
Eigentlich sind wir freitags abends nicht so besonders unternehmunglustig. Mein Mann kommt meist erst nach sieben von der Arbeit und man merkt ihm die lange Arbeitswoche an.
Ich habe freitags am Nachmittag mein eigenes "Programm" absolviert - den wöchentlichen Einkauf, Wäsche und den Wohnungsputz.
Gestern aber wollten wir dem Alltagstrott wenigstens ein kleines Schnippchen schlagen. In Basel ist wie jedes Jahr Herbstmesse. Die verrückten Karrussels und anderen Fahrgeschäfte sind zwar nicht nach unserem Geschmack, aber auf dem Petersplatz gibt es ganz verschiedene Schlemmerbuden. Dort wollten wir zu Abend essen.
Wirklich haben wir´s nach einem sehr hektischen Nachmittag geschafft, um 18.00 Uhr von zu Hause loszufahren (um 20.00 Uhr schliessen die Buden am Petersplatz schon).
Aber schon auf dem Weg vom Parkhaus zum Petersplatz spürten wir, wie der Stress von uns abfiel - jetzt hatten wir Zeit, in Basel zu spazieren so lange wir wollten. Die Ausgelassenheit der anderen Messebesucher übertrug sich auch auf uns.
Die "Schlemmermeile" erwies sich als sehr lecker, man kann jedoch keinesfalls alles probieren. Nach einer "Pianina" (herzhafter Eierkuchen mit rohemSchinken) und einem Wrap mit Fleisch und Ananas waren wir satt bis obenhin. Und so bummelten wir einfach so durch die verschiedenen Gassen und Buden, bis wir auf dem Münsterplatz zum Riesenrad kamen und wo wir schon mal da waren....gönnten wir uns eine Runde über die Dächer von Basel.
Das war ganz toll, über der nächtlich beleuchteten Stadt zu schweben. Hinterher lasen wir dann, dass wir diesen wunderbaren Ausblick hatten, weil wir mit dem grössten transportablen Riesenrad der Welt bis in 60 Meter Höhe gefahren waren.
Wow, da waren wir beeindruckt.
Zu Hause krönten wir den Abend noch mit einem Glas Wein und freuten uns über den schönen Abend und darüber, dass wir Stress und Müdigkeit ignoriert haben und einfach losgefahren sind.
Donnerstag, 6. November 2008
Da fehlt kein bisschen Biss
Nächste Woche wird er 85, der Erfinder von Herrn Müller-Lüdenscheidt, Erwin Lindemann und vielen anderen.
Im Berliner Filmmuseum wurde heute eine Ausstellung von und über Loriot eröffnet, um sein Lebenswerk (und das ist sehr beachtlich) zu ehren.
In seiner Begrüssungsrede allerdings sagte Bernhard Victor (Vicco) Christoph Carl von Bülow u.a.: "Es ist mir in fünfundachzig Jahren nicht gelungen einer Arbeit nachzugehen, die man Beruf nennen kann."
Die Jahre konnten seinem feinsinnigen Humor nichts anhaben....
Mittwoch, 5. November 2008
Dienstag, 4. November 2008
God save America
Amerika wählt heute seinen neuen Präsidenten.
Ob nun John McCain für die Republikaner oder Barack Obama für die Demokraten gewinnen wird, ist trotz aller Umfrageergebnisse, die alle Obama im Vorteil sehen, letztlich offen.
McCain steht für mich für die Ölmultis, die Rüstungsindustrie und die Finanzmagnaten. Für diese ist ja Mr. Bush schon die letzten acht Jahre mit schwerwiegenden Folgen für die ganze Welt am Werk gewesen. Der bleibt Amerika hoffentlich erspart.
Aber Obama? Ist er der Richtige? Mir ist er ein bisschen zu smart.
Passenderweise lautet der heutige Losungstext:
"Der Herr, der gütig ist, wolle gnädig sein allen, die ihr Herz darauf richten, Gott zu suchen." (2. Chronik 30,18.19)
So kann ich doch ruhig sein. Es kommt wie´s kommen muss. Amerika wählt und Gott ist dabei....
Montag, 3. November 2008
Verschätzt
Eigentlich wollte ich heute Abend nach meiner Sportstunde noch in Ruhe bloggen. Aber da habe ich die Rechnung ohne die auf uns zukommende Jahresfeier des Turnerbund gemacht. Bis heute war sich unsere Gruppe nicht mal schlüssig, ob sie überhaupt wieder einen Aerobic-Auftritt vorführen will, also habe ich das ganze auch aus meiner Zeitplanung ausgeblendet.
Nun haben wir allerdings heute Abend doch beschlossen, wieder aufzutreten, nachdem unsere Trainerin uns die Schrittfolgen vorgestellt hat. Ausserdem wurde gleich noch über Kostüme, Musik und Aufstellung und...und...undnnn geredet, und somit war ich eben wesentlich später zu Hause als sonst.
Also nichts mit in Ruhe bloggen, denn spätestens um zehn möchte ich zum Federball :-).
Auch in den kommenden fünf Wochen werde ich wohl nun die eine oder andere Stunde zum Üben zusätzlich einplanen müssen.
Sitzt mir die Zeit im Nacken? Nein! Ich sitze mir selber im Nacken. Ich hätte ja "nein" zum Auftritt und zur Jahresfeier sagen können. Allerdings war ich von der Choreografie gleich so begeistert, dass bei einem "nein" wahrscheinlich meine Füsse allein gegangen wären - ohne mich.
Samstag, 1. November 2008
Drei Minuten Sonnenschein
Am Mittwoch dieser Woche hatte ich unser Auto nicht zur Verfügung und fuhr also nach der Arbeit mit dem Zug heim.
Es war den ganzen Tag schon dunkel, trüb, kalt und regnerisch. Richtiges Herbstwetter eben.
Ich also nach Feierabend mit Schirm und fröstelnd zum Bahnhof. Der Zug war schon da, also stieg ich ein und setzte mich in ein noch leeres Viererabteil.
Nicht lange danach stieg ein junger Bursche ein, vielleicht sechzehn. Mit den obligatorischen Ohrstöpseln für seinen MP3-Player, dem ostentativ coolen Getue eines Teenagers und natürlich ohne zu fragen, ob ein Platz frei sei, setzte er sich mit in mein Abteil.
Ein paar Minuten später stieg eine junge Frau mit Kinderwagen ein, nahm ihr Baby auf den Arm und kam ebenfalls in unser Abteil, ihr Kind auf dem Schoss.
Das Kind, ein etwa fünf Monate altes Mädchen, inspizierte erst mal seine Umgebung. Mama redete ihm sanft zu, wie brav es die lange Reise bis jetzt sei.
Und das Kind saß ganz still, sah nur mit ernstem Gesicht jede einzelne Person in unserem Abteil der Reihe nach an, als müsse es sich die Gesichter einprägen. Mir fiel auf, das kleine Mädchen schaut jedem in die Augen, ganz aufmerksam. Als die Reihe an den jungen Mann kam, der rechts neben ihr saß, blieb der Blick der Kleinen an ihm haften. Unbewegt, mit großen Augen schaute und schaute sie ihn an, so lange bis auch er sich ein wenig zur Seite wandte und sie ebenfalls anblickte.
Eine Weile sahen die zwei sich nur an, auf einmal aber trat durch die abweisende Miene des Jungen ein Lächeln. Und auch in das kleine Mädchen kam plötzlich Leben, es lachte ganz unvermittelt, zappelte und krähte vergnügt. Bei dem Jungen war daraufhin die coole Arroganz verschwunden, er lachte und schäkerte ein bisschen mir ihr, in den Augen Herzlichkeit und Wärme.
Ich dachte mir, was für ein kleiner Sonnenschein. Diese süße Maus hat in weniger als 8 Minuten (länger dauerte meine Zugfahrt nicht) das Herz dieses Jungen berührt, hat ganz ohne Worte das Eis zum Schmelzen gebracht.
Auf meinem Weg vom Bahnhof nach Hause spürte ich dann Regen und Kälte gar nicht. Ich war in Gedanken noch bei den Beiden und dem Zauber der gerade erlebten Minuten.
Freitag, 31. Oktober 2008
Doch ein besonderer Tag
Heute ist Reformationstag. Vor 491 Jahren hat Martin Luther seine 95 Thesen an die Wittenberger Kirchentür geschlagen, so sagt man.
Viele Menschen, die glaubensabgewandt leben, wissen heute gar nicht mehr, was "Reformation" bedeutet. Und da es in Deutschland kein Feiertag mehr ist, wird auch immer weniger darüber geredet, was dieser Tag eigentlich besagt.
Dabei war die Reformation ein spannender, politisch weitreichender, auch brutaler Prozess durch den die christliche Religion sich von Grund auf und für immer total veränderte. Die damals herrschenden Kirchenoberhäupter trieben mit einem blühenden Ablasshandel jede Menge Geld für ihr üppiges Leben ein und wollten diese Pfründe natürlich nicht kampflos aufgeben. Und sie waren sehr mächtig.
Luther jedoch hat mit den 95 Thesen gerade diesen Ablasshandel angeprangert, hat den Menschen vermittelt, dass niemand Gottes Gnade erfahren wird, nur weil er Ablassbriefe kauft. Gottes Reich kann man sich nicht erkaufen. Sondern nur durch den Glauben an Gott und Jesus Christus erlangt man die Vergebung der Sünden. "...niemand kommt zum Vater denn durch mich..." sagt Jesus Christus, von Geld war hier keine Rede. Ausserdem vertrat Luther noch die Meinung, allen Menschen sollte Gottes Wort offenstehen. Jeder sollte die Möglichkeit haben, selber in der Bibel zu lesen (sofern er lesen konnte), was für ein revolutionärer Gedanke zu damaligen Zeit. Und wie unbequem und gefährlich für den damaligen Klerus.
Donnerstag, 30. Oktober 2008
Auf den Punkt gebracht
"Am Ende gibt es nur zwei Arten von Menschen:
die, die zu Gott sagen: "Dein Wille geschehe",
und die, zu denen Gott sagt: "Dein Wille geschehe"."
C.S. Lewis
Mittwoch, 29. Oktober 2008
Nicht Mensch nicht Tier
Habe eher zufällig den folgenden Artikel gefunden. In England ist es nun also erlaubt, embryonale Stammzellen so zu manipulieren, dass sie sowohl Anteile eines Menschen als auch eines Tieres enthalten, und diese zur Forschung gegen Krankheiten wie Mukoviszidose, Alzheimer u.ä. zu verwenden. Würden die veränderten Stammzellen nicht getötet, so würden daraus Mischwesen entstehen, Chimären.
Hier den ganzen Artikel lesen.
Eine Stammzelle ist beginnendes Leben. Erst wird sie je nach Wunsch manipuliert und dann abgetötet. Muss getötet werden, sonst wird sie ja zur Chimäre (was für eine Vorstellung)...Achtung vor der Schöpfung sieht für mich anders aus.
Forschergeist und der Drang, Krankheiten bekämpfen zu können, ist ganz sicher gut und richtig und auch wichtig. Dass Forschung aber alles darf, was sie kann und das um jeden Preis, halte ich für sehr fragwürdig.
Dienstag, 28. Oktober 2008
Neuanfang
Nach zehn Wochen war ich heute endlich mal wieder Joggen. Und zwar mit einer Kollegin, die mich letzte Woche danach gefragt hat.
Heute am späten Nachmittag wollten wir es schon auf nächsten Dienstag verschieben, weil das Wetter so gar nicht einladend war. Dann jedoch schlug sie vor zu walken, damit sie als Einsteigerin und ich für den Wiedereinstieg es ein bisschen leichter haben würden. Ausserdem waren wir etwas unsicher, ob wir beim Joggen beide die gleiche Geschwindigkeit schaffen / mögen würden.
Also sind wir zum Walken losgezogen. Aber nicht lange hin fanden wir beide, das ist ein bisschen langweilig. So richtig warm wurde uns auch nicht. Und so sind wir dann doch gelaufen und fanden sogar gleich eine schöne gleichmässige Geschwindigkeit, die für beide gut war.
War super. Dass ich es so lange ohne meine Lauferei ausgehalten habe, kann ich jetzt gar nicht richtig fassen.
Montag, 27. Oktober 2008
Trost zulassen
Mein Lieblingsvers aus der Bibel ist Mat. 28,20:
"und siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende"
Dieser Vers hat etwas so beruhigendes für mich, ist ein Versprechen, das mich ein Stück weit auf Abstand bringt zu den Problemen und Querelen des Alltags.
Ganz besonders in diesen Tagen, wo Nachrichten und andere Sendungen nicht müde werden über die Finanzkrise zu berichten und die Rezession und ihre Auswirkungen in ihren schwärzesten Farben zu malen, oder wo wir heute in unserem Gebetskreis erfahren haben, dass auch Mitarbeiter, die schon über dreissig Jahre firmenzugehörig sind, wegen Umstrukturierung entlassen werden.
Natürlich bin auch ich nicht frei von bangen Momenten, habe auch ich Furcht, dass unser so liebgewordenes Wohlstandsleben wie ein Kartenhaus zusammenbricht.
Aber gerade in diesen Augenblicken versuche ich mir diesen Bibelvers zu vergegenwärtigen, um mich nicht von wirklichen Sorgen oder vorauseilenden Ängsten überwältigen zu lassen.
Sondern mich vielmehr daran festzuhalten und darauf zu vertrauen - Christus ist da, heute und an jedem kommenden Tag wie auch immer der sein mag.
Es kommt wie´s kommt....
Irgendwo habe ich einmal gelesen (weiss leider nicht mehr von wem): "Die Schwachen schickt man auf den leichten Weg..." und wir gehen ihn ja nicht allein.
Sonntag, 26. Oktober 2008
Winterzeit
Wie fühlt sich ein Mensch, der 8 (in Worten "acht") Stunden geschlafen hat? Dermassen ausgeschlafen...!
Eigentlich halte ich die jährliche Zeitumstellung für höchst überflüssig, aber an dem Wochenende im Herbst, an dem die Uhr wieder zurückgestellt wird, geniesse ich die Nacht, die dann eine ganze Stunde länger ist.
So ein Sonntag ist doch wirklich ein Geschenk. Schlafen zu können, ausschlafen zu dürfen, beim Frühstück von der Sonne begrüsst zu werden....besser geht nicht...
Samstag, 25. Oktober 2008
Wieder ist Wochenende
Und wieder war heute so ein strahlender Sonnen-Herbst-Tag. Wir konnten es gut gebrauchen, um in unserem Bio-Fintness-Studio unsere Muskeln spielen zu lassen.
Mein Mann hat in einer Ecke des Gartens Sträucher ausgedünnt und beim Wurzeln ausgraben jede Menge Flaschen, die vor vielleicht zwanzig Jahren als Beetbegrenzung?! gedient haben mögen, zutage gefördert.
Ich habe die Kronen der letzten beiden gefällten Bäume zersägt, zerhackt und geschnitten, damit Stamm, Äste und Zweiglein voneinander getrennt sind. Einen grossen Teil der Äste habe ich dann auf unsere Waldterrasse getragen, ca. zehn mal die Trepppe nach oben und natürlich auch wieder herunter. Für diejenigen, die Treppe und Weg vom unteren Gartenteil bis in den Wald nicht kennen, sei gesagt, dass diese Aktion jede meiner Joggingtouren in den Schatten stellt...
Allerdings hat sich unsere Anstrengung wirklich gelohnt - wir sind nun sichtbar ein gutes Stück vorangekommen, der Garten wirkt mitlerweile richtig gross (ist er ja auch, man sah es nur nicht). Als wir im letzten Tageslicht nach Hause gelaufen sind, wurden wir ausserdem noch mit einem superschönen Abendhimmel verabschiedet.
Und sollten wir morgen früh einen Flaschenzug brauchen, um vor lauter Muskelkater aufzustehen, dann werden wir uns einfach nichts daraus machen....
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Was nimmst du mit???
Zur Zeit lese ich ein ganz spezielles Buch: "Einmal Jenseits und zurück, ein Koffer für die letzte Reise" von Fritz Roth.
Darin sind hundert Koffer dargestellt, die von Menschen aller Altersklassen, von Student bis Renter und aller gesellschaftlichen Schichten, gepackt und beschrieben wurden. Der Auftrag war, einen Koffer für die letzte Reise zu packen und den Inhalt zu begründen. Meist erhält der Leser auch einen kurzen Umriss bzw. Einblick über das Leben des jeweiligen Kofferpackenden. Es ist hochinterressant, das zu Lesen.
Manche Geschichten sind berührend, wie die einer jungen Frau, die Erinnerungsstücke an Stationen ihrer Kindheit, Jugend und des Erwachsenseins eingepackt hat in der Hoffnung, sie trifft nach dem Tod ihre Mutter, die schon vor so vielen Jahren gestorben ist und kann ihr dann aus ihrem Leben erzählen.
Manch ein Kofferpacker ist (tut) ganz kaltschnäuzig und schreibt als einzigen Satz: Wenn man doch stribt, kann man auch rauchen!
Eine Dame fügt u.a. einen Satz von Mascha Kaléko bei:
"Bedenkt: den eigenen Tod, den stirbt man nur.
Doch mit dem Tod der anderen muss man leben."
Für die allermeisten steht fest, nach dem Tod geht es irgendwie weiter. Allerdings glauben wie es scheint nur wenige konkret, in Gottes Reich einzugehen. Schade.
Montag, 20. Oktober 2008
Überfall
Gestern kam zur Mittagszeit ein Anruf aus meinem Turnverein, ob ich nicht heute die Stunde Step-Aerobic geben könnte - es sei wirklich ein Notfall und sehr schade, wenn die Stunde ausfallen müsse. Ja, das sah ich schon ein und habe zugesagt.
Aber gleich danach dachte ich: na, da habe ich mir was eingebrockt! Ich habe sicher vier Jahre keine Sportstunde mehr gegeben und auch keine Zeit zur Vorbereitung, wollte ich doch am Nachmittag mit meinem Mann in den Garten, das schöne Wetter geniessen.
Also habe ich heute nach der Arbeit meine Musik nach etwas Brauchbarem durchsucht, bin auch ziemlich schnell fündig geworden. Dazu noch die letzte Choreografie, die ich am 25.10.2004 gegeben habe, hergenommen. Dann noch eine Stunde probiert und auswendig gelernt (Aufwärmen / Chardio / Cool down / Übergänge), um Beistand gebetet und los gings...
Und es lief prima - das hätte ich nicht gedacht.
Die "Mädels" haben ganz toll mitgemacht und sich ganz viel Mühe gegeben. Wenn am Ende der Stunde alle die gesamte Choreografie auswendig können und synchron tanzen, ist das einfach Klasse und der schönste Lohn.
Allerdings bin ich jetzt auch fix und fertig und werde schlafen, dass ein Auge das andere nicht sieht.
Sonntag, 19. Oktober 2008
Ein letztes Mal
Samstag, 18. Oktober 2008
Freitag, 17. Oktober 2008
Gott schuf die Zeit...
...von der Eile hat er nichts gesagt.
Im Gegenteil. Gott sagt, alles hat seine Zeit.
Das möchte ich immer besser beherzigen. Ich muss gar nicht mehrere Sachen gleizeitig tun. Ich möchte auch nicht, wenn ich bei einem Glas Wein sitze, in Gedanken schon bei der nächsten Aufgabe sein. Ebensowenig wie ich alle Termine, die andere Menschen mir verordnen auch einhalten muss.
Wenn morgen die Sonne scheint, möchte ich sie geniessen und dafür dankbar sein. Ich möchte mir Zeit nehmen, um den Blättern beim Herunterfallen zuzuschauen, die Rosen im Garten frostsicher verpacken, ohne auf die Uhr zu schauen und alles was ich nicht schaffe, getrost kommenden Tagen anvertrauen.
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Treuer Gott,
lass uns nicht vergessen, dass alles ein Ende hat:
unser Gelingen und unser Versagen,
unser Lachen und unser Weinen,
unser Glück und unser Leid,
diese ganze Welt mit ihrer Herrlichkeit und ihrem Elend.
Wir beugen uns vor dir im Wissen um unsere Vergänglichkeit.
Ob wir leben oder sterben:
Halte uns in deinen Händen.
aus meinem Losungsbüchlein
Montag, 13. Oktober 2008
Nun soll es eben doch sein!
Eigentlich wollte ich nichts über die Finanzkrise festhalten. Lange dachte ich, was geht mich das an? Die Börse samt ihren Spekulanten ist mir sowieso sehr suspekt.
Das willkürliche Festlegen, welchen Wert eine Firma hat, und dass dieser Wert sich von einer Stunde auf die andere total verändern kann, nur weil irgendwelche Spekulanten eine Wette darüber abschliessen, hat für mich nichts aber auch gar nichts mit Wirtschaft zu tun sondern eher mit Zockermanier.
Dass diese Börsenmanager nun aber mit ihren immer abenteuerlicheren Spekulationen tatsächlich weltweit ganze Finanzsysteme zugrunde richten können, schockiert mich sehr.
Oder ist es nur Scheingefecht? Steckt etwas ganz anderes dahinter?
Nur durch das ständige Bombardement von immer neuen Katasrophen-Nachrichten, wie schlimm die Finanzkrise sei, wieviel die Anleger heute wieder verloren haben, wie sehr die gesamte Wirtschaft bedroht ist, kann man dem Otto-Normal-Bürger ja nun die bittere Pille verpassen, dass ein "Hilfs"-paket durch den Staat von 470 Milliarden! Euro für die Banken unbedingt notwendig sei. Die Beschwichtigungen, dass es sich ja nur um eine Bürgschaft handelt, die sicher nicht zu zahlen sein wird, und dass der Staat nun die Banken reglementieren wird, sind der Zuckerguss, damit die Pille herunterrutscht (weiter nichts).
Somit kommen die Banken nun ganz offiziell an die Steuergelder des Staates. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass sie auch noch einige Schliche finden werden, um die bereits bei ihnen befindlichen Einlagen der Bürger einfach behalten zu können. Nach dem Motto: die Ersparnisse sind leider, leider weg. Es tut uns sehr leid....
Am meisten empört mich, dass die Menschen, die mit ihrem Einkommen gerade so über die Runden kommen, die keinen Euro übrig haben, um sich mit Geldanlagen einen Notgroschen zu schaffen, nun durch ihre Steuerbeiträge für die Geldgier der überbezahlten Börsianer geradestehen müssen.
Überhaupt: in jeder Zeitung, jeder Nachrichtensendung gibt es scheinbar nur noch ein Thema - Geld, Rendite, Dax, Dow! Schade, dass es nicht ganz ohne Geld geht.
Allerdings ist das Mass wichtig, und auch auf welche Weise ich zu Geld komme und was ich dann mit dem Geld tue.
Für die Herrschaften der Börse fällt mir da ein:
Mt 16,26 Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?
Samstag, 11. Oktober 2008
Schönes Wetter - Gartentag
Gott ist näher als du denkst...
Es ist nicht immer leicht, zu beschreiben, auf welche Weise man spürt, dass Gott anwesend ist.
Heute morgen im Radio aufgeschnappt, ich fand es so treffend formuliert, dass ich es festhalten möchte:
Gedanken zum Tag / SWR3
Meine Nachbarin war damals schon alt. Damals als ich sie gefragt habe, ob sie Gott schon einmal „gesehen“ oder gespürt habe. Wir trafen uns oft im Wald. Sie mit ihrem Hund Adonis, ich mit meiner Ayla. Es war früh am Morgen. Ihr Antwort kam prompt: „Wenn ich morgens durch den Wald gehe – diese tiefe Ruhe spüre, die über allem liegt, die Vögel zwitschern, es knackt im Unterholz, ich atme klare, frische Luft – dann, glaube ich, bin ich Gott sehr nah.“
Ihre Antwort beeindruckte mich. Wenn das so ist, so ganz unspektakulär, dann habe ich Gottes Nähe auch schon manches Mal in meinem Leben gespürt.
Zum Beispiel als ich mit 50 Kindern einer Stadtranderholung unterwegs im Schwarzwald war und es anfing zu regnen. Irgendwann war es uns egal, dass wir nass wurden. Wir spielten und tanzten und wurden dreckig und vergaßen Zeit und Regen. Wir waren ein-fach nur glücklich zusammen. Ich glaube, Gott hat in diesem Moment mit uns um die Wette gelacht.
Oder als meine Oma im Sterben lag. Ich saß an ihrem Bett im Krankenhaus. Sprechen konnte sie schon nicht mehr. Dafür sprachen ihre Augen Bände: Sie freute sich, dass ich da war. Ich hatte Angst; ich wollte nicht, dass sie starb. Sie war eine tolle Oma. Und so saß ich schweigend bei ihr, in Gedanken versunken. Und auf einmal war da so eine Ruhe im Zimmer. Wie wenn einer sagte „Es ist gut so.“ Ich glaube, dass war der Augenblick, an dem meine Oma und ich uns voneinander verabschiedeten. In diesem Augenblick habe ich Gott ganz deutlich gespürt.
Donnerstag, 9. Oktober 2008
der Alltag hat uns wieder
Und gleich geht es los, dass auch so mancher Abend wieder verplant ist.
Heute ist schon wieder das erste Vorbereitungstreffen für unseren nächsten ImPuls-Gottesdienst.
Eigentlich wirkt der letzte, "Willkommen an Bord", noch in schöner Weise nach. Wahrscheinlich, weil er so tolle Resonanz gebracht hat.
Und weil das so ist, möchte ich das Eingangsgebet zu diesem Gottesdienst hier festhalten:
Jeder von uns ist aber auch an Bord seines eigenen Lebensschiffes und hat seine kleinen und grossen Sorgen, schwierige Situationen oder Hilflosigkeit im Gepäck.
Wie die Fischer gehen wir unseren täglichen Pflichten nach, machen mal eine guten Fang und mal bleibt das Netz leer.
Du kennst jeden von uns. Weißt, wohin unser Lebensschiff steuert und welche Ladung das Schiff trägt.
Darum laden wir dich ein, zu uns an Bord zu kommen.
Schenk uns deinen heiligen Geist und öffne unsere Herzen, damit wir dich erkennen, dein Wort verstehen und unserem Lebensschiff wenn nötig einen neuen Kurs geben können.
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Mensch ärgere dich nicht!
Heute den erste Tag wieder im Büro - und draussen wunderbarer Sonnenschein mit 20°C!
Nun ja, zwar kein ganzer Urlaubstag im goldenen Herbst aber wenigstens eine sonnige Mittagspause am Rhein. Wenig ist besser als nichts.